80.000 verschiedene Schicksäle – Die Gedenkstätte Esterwegen

Da die 10. Klassen im Geschichtsunterricht den Zweiten Weltkrieg behandeln, besuchten sie in den vergangenen Wochen die Gedenktstätte in Esterwegen. Die Klassen 10a und 10b fuhren am 13. Februar in Begleitung von Herrn Lemke und Frau Lange ins ehemalige Kozentrationslager.

Über eine Brücke aus Stahl gelangt man tief ins Moor.

Am 20. Juni 1933 entschied das preußische Innenministerium und der Regierungspräsident Osnabrücks über eine Errichtung von Konzentrationslagern in Börgermoor, Esterwegen und Neusustrum. Von August 1933 bis Sommer 1936 mussten politische Schutzhäftlinge und Staatsfeinde sowie Berufsverbrecher Arbeiten im Moor verrichten. Im Spätsommer 1936 wurde das KZ nach Berlin verlegt, seitdem ist das ehemalige KZ in Esterwegen nur noch ein Strafgefangenenlager. In den Konzentrationslagern im Emsland litten bis 1945 80.000 Häftlinge und Strafgefangene, 20.000 Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern kamen ums Leben.

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das KZ zu einem britischen Internierungslager, ab 1947 wurde es dann von der deutschen Gefängnisverwaltung als normales Strafgefängnis genutzt. Ende der 50er Jahre wurde das Lager abgerissen und das Gelände von der Bundeswehr übernommen.

Ehemaliges Bundeswehrgelände

Ab dem Jahre 2001 gilt der Ort des ehemaligen KZs als Gedenkstätte. Da die Baracken nicht mehr vorhanden sind, wurden sie in Form von Baumpaketen dargestellt.

Baumpakete, welche die ehemaligen Baracken der Gefangenen symbolisieren sollen.

Es waren teils noch Fundamente von ehemaligen Wachtürmen zusehen, auch der Weg der durch das Lager führte, war noch sichtbar. Von den Mitarbeitern der Gedenkstätte gut dargestellt wurden die ehemaligen Bereiche für Häftlinge und Soldaten. Während der Häftlingsbereich in einem schlichten, eintönigen Braun gehalten wurde, ist der Soldatenbereich zwar grün, wird aber nicht gepflegt.

Im Museum wurde die gesamte Geschichte des Lager sehr detailiert dargestellt, auch über viele Einzelschicksale wurde berichtet.

Teams von Archäologen fanden auf dem Gelände der Gedenkstätte Gegenstände aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Karten und Stellwände zeigten die Geschichte aller Lager in Deutschland und Umgebung.

Text & Fotos: Kilian Mülder, Dominik Smit