Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft…

Und das im rasanten Tempo. Im August hatte die Tellkampfschule das sogenannte Polenmobil zu Gast. Dessen Leiterin, Frau Albani, sowie Herrn Doktor Kneip organisierten sowohl eine Fortbildung für hannoversche Lehrkräfte zum Thema Polen als auch kurzweilige Workshops für unsere Schülerinnen und Schüler, die ihnen einen Einblick in die wechselvolle Geschichte Polens gaben. Noch auf der Rückfahrt von der Tellkampfschule in seine bayerische Heimat stellte Herr Doktor Kneip für mich einen Kontakt zu einer Ansprechpartnerin des deutsch-polnischen Jugendwerkes her, die mich auf die Kontaktbörse ihrer Organisation hinwies. Dort fand ich tatsächlich eine Vielzahl polnischer Schulen, die eine Partnerschule suchen. Nach welchen Kriterien sollte ich also vorgehen? Ich entschied mich für inhaltliche und geographische. Meine Wahl fiel auf eine kleine Oberschule in Piastów, nahe Warschau. Ich schrieb eine Email und wartete… Nur zwei Tage, da war bereits eine Antwort in meinem Postfach. Nur wenige Nachrichten wurden ausgetauscht und Frau Polit, die polnische Kollegin, und ich hatten das Gefühl, uns schon gut zu kennen. Innerhalb von knapp drei Monaten gelang es uns, einen Austausch für zehn polnische und zehn deutsche Schülerinnen und Schüler zu organisieren.

Am 18. November um 19:00 Uhr war es dann soweit. Der Eurocity fuhr im Bahnhof von Warschau ein. Wir waren aufgeregt. Frau Polit begrüßt uns mit Tränen der Rührung in den Augen. Dann ging es mit dem Bus nach Piastów zur Schule, wo die polnischen Schülerinnen und Schüler sowie die Schulleiterin auf uns warteten. „Wer ist Lotte?“, Fragte Frau Polit. In der Schule angekommen, durfte Lotte, unser Geburtstagskind, als erste den Raum betreten. Dort stand ihre Austauschschülerin mit einer Torte in der Hand, hinter ihr die übrigen Gastgeber und stimmten ein Geburtstagsständchen an. Eine große Tafel mit belegten Brote war überdies gedeckt. Von der ersten Minute spürten wir, dass wir herzlich willkommen waren.

Und das war erst der Anfang. Unsere Schülerinnen und Schüler wurden von ihren Gastgebern verwöhnt, wir genossen ein vielfältiges Kultur- und Besichtigungsprogramm und abends trafen sich die Jugendlichen, um einfach die gemeinsame Zeit zu genießen. Uns Lehrkräften ging es nicht anders. Frau Polit, ihre Kollegin, die sie zum Gegenbesuch begleiten wird, und die Schulleiterin kümmerten sich rührend um uns. Sogar der Bürgermeister nahm sich Zeit für ein ausführliches Treffen.

Als wir eine Woche später abreisten, flossen Tränen. Wie gut, dass der Gegenbesuch im März stattfinden wird. Wir sind uns einig: Das ist erst der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Mein Dank geht an Herrn Doktor Kneip, das deutsch-polnische Jugendwerk, das uns derart wunderbare logistische und finanzielle Unterstützung geleistet hat, sowie an Herrn Quecke und seine Tochter Nele.

Barbara Schnellbach

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