Hupe und Autokorso. Das kann das nur eins bedeuten … die Franzosen sind da! Laut, bunt und sportlich ist dann wohl auch die treffende Kurzbeschreibung für den Gegenaustausch der französischen Fußballmannschaft vom 30.10. bis zum 03.11. im Schullandheim der Tellkampfschule in Springe.
Die aus der Bretagne weit angereisten Mädchen brachten nicht nur viel französische Lebensfreude, sondern auch die dazugehörigen Flaggen und eine ganze Menge an Gastgeschenken mit – reichlich regionale Spezialitäten! Durch ihre rasante, lebensfrohe Art ließ der erste Krankenhausbesuch noch am Tag der Anreise nicht lange auf sich warten. Jedoch war dieser kurze Stopp in der Notfallaufnahme nicht weiter von Bedeutung und konnte sich schon gar nicht dem geplanten Sportprogramm ernsthaft in den Weg stellen. Abends bezogen wir dann alle gemischte Zimmer – alles immer im deutsch-französischen Doppel. So lernt man am schnellsten Vokabeln!
Am nächsten Morgen brachen die insgesamt mehr als 30 deutschen und französischen Fußballerinnen samt ihres tapferen Begleiter Teams in Richtung Kassel auf. Dort planten Marion Roitsch, Michael Sasse und Michael Henke ein Indoor-Soccer-Turnier. Mit dabei aus der Hessenliga die Mädchen des TSV Hessen Kassel und des TSG Kassel Wilhelmshöhe. Auf Kunstrasen ging es dann in der Halle richtig zur Sache! Kampfbetonte, leidenschaftliche Spiele mit guter Stimmung. Die Löwinnen aus Kassel siegten am Ende vor jeweils einem Team unseres französischen Gastvereins und unserer Schulmannschaft.
Nach dem Turnier hieß es einen kühlen Kopf zu bewahren – wir machten uns auf in das benachbarte Schwimmbad. So kühl war das Wasser mit 28°C dann jedoch nicht. Nach diesem doch relativ anstrengenden Tag war für viele der Mädels schon auf dem Rückweg nach Springe Bettruhe im Auto.
Da Frau Roitsch der festen Absicht war, am folgenden Mittwochmorgen vier Schulstunden zu unterrichten, bewegte sich das ganze Europateam Richtung Tellkampfschule nach Hannover. Dadurch kam es gezwungenermaßen zu einer Ferienunterbrechung für uns und auch für die französischen Mädchen. Die wurden nämlich nach einer Begrüßung von Frau Badenhop kurzerhand auf die Klassen verteilt. Für die französischen Eltern machte Schulelternratsvorsitzende Inge Luz eine Rundführung in der Tellkampfschule. Für das am Nachmittag stattfindende Freundschaftsturnier beim TSV Bemerode wurde sich dann in der Schulkantine gestärkt.
Das Freundschaftsturnier endete dann trotz Stärkung nicht mit dem 1. Platz für unsere Schule – war aber dennoch sportlich gesehen sehr erfolgreich. Wieder am Landheim angekommen war Disco angesagt, aus deutsch-französischen Charts zusammengestellt. Gegen 1 Uhr hieß es dann selbst für unsere kleine provisorische Diskothek Licht aus und schlafen. Damit wir am nächsten Morgen bei unserem Bürgermeister in Hannover einen frischen und aufgeweckten Eindruck hinterlassen konnten. Dort waren wir zum Empfang ins Rathaus geladen.
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Am Donnerstag fuhren wir aber zunächst zum Pferdeturm in den frühzeitigen Winter – Schlittschuhlaufen war angesagt. Da von Profi bis Anfänger alles auf Kufen dabei war, wurde auch dieser Programmpunkt zu einem sehr amüsanten Ereignis.
Das Highlight des Tages war schlussendlich jedoch der Besuch bei unserem Bürgermeister Thomas Hermann. Schon vor dem Rathaus waren die französischen Mädchen euphorisiert, als sie die extra für sie gehisste, französische Nationalflagge sahen. Die deutsche und die europäische flatterten natürlich daneben auch im Wind.
Unser Empfang war im Eingang des Rathauses sogar auf Monitoren angeschlagen und eine nette Dame vom Protokoll erwartete uns schon. Im großen Ratssaal hieß für uns etwas anders gekleideten Gäste dann abwarten. Um den Bürgermeister zu demonstrieren weshalb wir da waren, kamen wir sowie die französischen Mädchen nämlich in unseren Trikots. Nach etlichen Dankesreden und Fotos hieß es am Ende stilecht Abschied nehmen vom Bürgermeister – per Küsschen links, rechts!
Anschließend wurde der schiefe Fahrstuhl im Rathaus noch einmal getestet, bevor es weiter Richtung Sportplatz Bennigsen ging. Da es der letzte Tag war, den wir mit den Französinnen verbringen konnten, hieß es heute ein gemischtes Team zu bilden. Dieser französisch-deutsche Zusammenhalt und der Spaß auf dem Spielfeld brachte uns dann auch einen überlegenen 6:0 Sieg ein und den perfekten Abschluss für eine noch perfektere Woche.
Gegen 0 Uhr hieß es nach dem gemeinsamen Essen im Landheim dann Wohl oder Übel Abschied zu nehmen. Mit tränenüberströmten aber dennoch fröhlichen Gesichtern wurden ein letztes Mal Lieder gesungen und Scherze gerissen. Somit endete die Fahrt also genau wie sie begann, rasant und mit einem lauten Knall! Und ersten Plänen für ein Wiedersehen im Jahr 2018!
