Der Anfang

Den Anfang macht ein Rosenstämmchen – Kinder haben viel Freude am Schulgarten in Lengerich (2015)

 

Schulgarten der Grundschule Lengerich hat viel zu bieten. Foto: Christiane Adam

Lengerich. Das Wort Kindergarten ist ja geläufig, aber was ist ein Schulgarten? Ganz einfach: Ein Schulgarten ist ein Garten, der zu einer Schule gehört. Eine der ganz wenigen Schulgemeinschaften im Altkreis Lingen, die das Glück haben, einen Schulgarten hegen und pflegen zu dürfen, ist die Grundschule in Lengerich.
Und das kam so: „Vor etwa 15 Jahren hat uns eine scheidende Lehrerin zum Abschied ein Rosenstämmchen geschenkt. Das Thema Schulgarten war latent schon länger in der Diskussion, aber durch diese Schenkung wurde es in die Tat umgesetzt“, erzählt Elisabeth Brockmeyer, Lehrerin an der Grundschule Lengerich. Bernd Bunnefeld, der Hausmeister, habe damals eine Einzäunung gebaut und die Beete angelegt. Mithilfe der Lehrerinnen haben die jeweiligen Dritt- und Viertklässler ihre Beete gestaltet und gepflegt.
Die regelmäßige Pflege sei jedoch immer schwieriger geworden, da die schulischen Aufgaben wuchsen. Der Garten sei zusehends verwildert, und die Wurzeln der Pflanzen hätten sich miteinander verwoben. Ab da trat der „Tatort Dorfmitte“ auf den Plan. „Wir sind eine Gruppe von Rentnern und Pensionären, die immer da ist, wo es brennt“, sagt Ludwig Prekel. Der frühere Landwirt ist der Hauptverantwortliche für den Schulgarten. Bernhard Dall, Paul Foppe, Bernhard Lammers und Rainer Saxen bilden mit ihm gemeinsam den „harten Kern“ rund um den Schulgarten.
Vor etwa fünf Jahren haben sie sich des Fleckchens Erde angenommen: Es wurde völlig neu gestaltet. Neue Beete, neue Einfassungen, neuer Mutterboden etc. Auch die schweren Arbeiten wie das Umgraben, das Düngen, aber auch die Bewässerung in den Ferien nehmen sie der Schulgemeinschaft ab. „Die Kombination Alt und Jung zwischen „Tatort“ und Schule ist eine tolle Sache“, ist Lehrerin Brockmeyer froh und dankbar für die tatkräftige Hilfe aus der anderen Generation. Diese bringt auch Erfahrungen aus früheren Generationen mit: Kartoffelernte früher und heute, oder: Schüler zeigen Großeltern ihre Schule, das seien Projekte, die aus der Kooperation mit dem „Tatort Dorfmitte“ entstanden seien. Die Mitarbeit der Männer beschränkt sich dabei nicht auf die Arbeit direkt im Garten. Für die Apfelsaftpresse – besonders beliebt bei den Kindern – werden Äpfel von umliegenden Höfen angekarrt; die Äpfel werden vorher gereinigt; die Handpresse wird besorgt, und last but not least erhält jedes Kind eine Flasche Apfelsaft. Wenn die Kinder etwas aus dem Garten verzehren dürfen, ist das natürlich ohnehin das Größte. Madita aus der 4b pflückt besonders gern mit den Lehrerinnen Erdbeeren. „Die dürfen wir dann immer gleich essen“, freut sie sich. Ihrem Klassenkameraden John geht es ganz genauso: Das Erdbeerenessen sei toll,

Quelle: Lingener Tagespost vom 17.04.2015

Das könnte dich auch interessieren …