Mein Körper, der gehört mir allein! Du bestimmst über Dein’, ich über Mein’!
Frau Weißmann begrüßt interessierte Eltern in ihrer Schule in Diepenau.
Wie üblich wechseln sich die beteiligten Schulen aus Diepenau, Warmsen und Uchte mit der Elternveranstaltung ab.
Zunächst wurden die Eltern aufgeklärt, was und wie diese sensible Thematik mit den Kindern besprochen werden wird. Mitglieder der therapeutischen Werkstätten Osnabrück spielten die jeweiligen Sequenzen, mit denen die Kinder in den folgenden Wochen arbeiten werden.
Es werden mit den Kindern Situationen gespielt und besprochen, in denen sich andere, oft erwachsene Menschen “komisch” verhalten und ihnen ein “komisches” Gefühl vermitteln. Und damit ist der Kern dieses Projektes auch schon erklärt:
Das “Ja”-Gefühl und das “Nein”-Gefühl!
Trotz der ernsthaften Inhalte wird viel gelacht, gesungen und über die von den beiden Darstellern gespielten Szenen diskutiert.
Aber es werden nicht nur die Situationen aufgezeigt, in denen meist bekannte Menschen Sachen machen, in denen ein “Nein”-Gefühl entsteht, es werden natürlich auch Möglichkeiten aufgezeigt, wie sich die Kinder Hilfe holen können, auch wenn sie bis zu sieben Mal eine Vertrauensperson ansprechen müssen.
Diese Erkenntnis nehmen die anwesenden Eltern und Lehrkräfte als Appell auf, ihren Bekannten- und Freundeskreis zu sensibilisieren, auf Kinder zu achten, wenn sie sich versuchen zu öffnen.
Das Theaterprojekt “Mein Körper gehört mir” lässt die Kinder mit Situationen spielerisch umgehen, die sicher nicht jedes Kind erleben wird. Doch passt diese Thematik gerade in dieses Alter und lässt die Kinder mit diesen Erfahrungen wachsen und kann sie stark machen, auf ihr “Ja”- oder “Nein”-Gefühl zu achten und entsprechend zu handeln. Nur wer Handlungsmöglichkeiten kennt, kann schwierige Situationen als solche wahrnehmen und hat Möglichkeiten an der Hand, sich aus der Schuldzuweisung zu lösen und Hilfe zu suchen.
Eltern, aber auch Trainerinnen, Trainer, Lehrerinnen, Lehrer und andere vertraute Personen können und müssen sich auf Kinder einlassen, die Hilfe suchen bzw. Signale aussenden, die auf eine solche dramatische Situation hinweisen.
Ein Thema, dass sicherlich problembehaftet ist, aber eben bei allen Kindern vorkommen kann!
Somit ist dieses Projekt eine wertvolle Bereicherung für uns alle, die wir mit Kindern umgehen und für sie verantwortlich sind. Ein Projekt, das wertvoll genug ist, es immer wieder durchzuführen. Und damit ein Projekt, dass nicht daran scheitern darf, dass die Theaterpädagogische Werkstatt Osnabrück auch Geld verdienen muss, um ihre Akteure bezahlen zu können. Daher sind nicht nur die Eltern gefragt. Auch die Fördervereine der Grundschulen und der Präventionsrat der Samtgemeide beteiligen sich an der Finanzierung.
Ein Gemeinschaftsprojekt also, um die Kinder stark zu machen, auf dass sich aus starken Kindern starke Menschen entwickeln!
Und die Kinder waren begeistert und haben mit großer Freude an diesem “Theater” mitgewirkt.
Vielen Dank an die Unterstützer und an die Schauspielerinnen und Schauspieler der Theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück.