Nistkastenaktion

Blaumeise, Sperling und Hausrotschwanz freuen sich auf neue Nistplätze…

Die Abnahme der Artenvielfalt betrifft nahezu alle heimischen Organismengruppen – und so auch unsere Gartenvögel. Neben Faktoren wie Nahrungsknappheit oder Gefahren in den südlichen Überwinterungsgebieten tritt der Mangel an geeigneten Nistplätzen in unseren heimischen Gärten immer mehr in den Vordergrund.

Vor allem Arten wie die Kohl- und die Blaumeise, welche in Höhlen brüten, oder der Hausrotschwanz und die Bachstelze, die Nischen und halboffene Höhlen bevorzugen, finden keinen geeigneten Platz mehr zum Nestbau. Was fehlt sind z.B. alte, knorrige Bäume, die im Laufe ihres Jahrzehnte langen Lebens hohle Äste und Stämme bekommen haben. So etwas findet sich in modern gestalteten Gärten kaum. Aber auch die Häuser selbst bieten durch ihre abgedichteten Fassaden und Dächer eigentlich keinen geeigneten Wohnraum mehr für unsere gefiederten Freunde.

Als wir mit den Schülerinnen und Schülern der Biologie-AG im Winter 2016/17 unser Schulgelände einmal mit dem Blick einer wohnungssuchenden Kohlmeise betrachtet haben, mussten wir feststellen, dass diese auch hier kaum Platz für ein Eigenheim findet. Schnell kam der Wunsch auf, dies durch das Angebot von künstlichen Nisthilfen zu ändern.

Aus Holz sollten sie sein und zudem wollten wir mit verschiedenen Modellen den Ansprüchen mehrere Vogelarten gerecht werden. Der vollständige Eigenbau schied leider wegen Mangel an einen geeigneten Werkraum und Geräten aus, so dass wir nach Angeboten von fertigen Bausätzen recherchierten.

Schließlich entschieden wir uns für die „Heide-Werkstätten e.V. – eine anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen“.

Schnell war ein Sortiment von über 50 Nistkästen zusammengestellt, doch wie so oft hängen solche Projekte natürlich auch davon ab, ob genügend finanzielle Mittel für deren Umsetzung zur Verfügung stehen. Zum Glück haben wir just im Frühjahr 2017 eine erste Prämie für das Projekt „Klimaschutz macht Schule“ des Landkreises Schaumburg erhalten.

Bis zum Frühling 2018 konnten wir in mehreren Aktionen zahlreiche Nistkästen rund um unsere Schule aufhängen. In den nächsten Jahren möchten wir jetzt protokollieren, welche Kästen durch welche Arten genutzt werden, und vielleicht sogar ermitteln, wie groß der Bruterfolg ist.

Der ursprüngliche Plan, einen speziellen Kameranistkasten aufzuhängen, musste auf das Jahr 2019 verschoben werden, da dies aus baulichen Gründen noch nicht umsetzbar war. Ziel soll es hierbei sein, das Brutgeschehen von z.B. einer Kohlmeise live im Schulgebäude miterleben zu können.

Frank Pfeiffer

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