Auf der Website des “Liceo Science Umane e Linguistico ‘E. Fermi'” in Catanzaro Lido (Italien) erschien – rückblickend auf die erfolgreiche Premiere des Schüleraustauschs mit dem Gymnasium Haren und ursprünglich in italienischer Sprache – folgender Artikel:
Schüler der Sprachschule “E.Fermi” besuchen die Europaschule in Niedersachsen
Am Mittwoch, dem 26. September, endete der Kulturaustausch, den die Sprachschule “Fermi” mit dem Gymnasium “Europaschule” der Stadt Haren, in der Region Emsland in Niedersachsen, durchgeführt hat. Die Lehrerinnen Maurizia Maiano und Mariagrazia Leonetti wurden vom Schulleiter Michael Heuking und seinem Stellvertreter Christian Rinné begrüßt.
Wieder einmal eine europäische Erfahrung für unsere Schüler! Trotz zweier unterschiedlicher Schulalltage entdeckten eine Schule in Norddeutschland und eine Schule in Süditalien nun, dass ihre Welten nicht so weit auseinander liegen, dass gemeinsame Problematiken sie verbinden, und dass es fantastisch ist, sich wie Bürger eines Europas zu fühlen. Ein Europa, das auf den musikalischen Wellen des “Ode an die Freude” von Beethoven entstehen und wachsen will, denn “Menschen können nur dann Brüder werden, wenn der Geist schwebt”. Die Kinder verbrachten ihre Tage mit den Familien und nahmen in der Schule am Musik-, Sport-, Deutsch- und Englischunterricht teil. Am Wochenende verbrachten sie intensive Tage innerhalb der Familien. Die Glücklichsten unter ihnen besuchten Berlin und Groningen, eine kleine Stadt in Holland, den Movie Park und den Tiger Jump.
Interessant war schließlich auch das Treffen mit dem Bürgermeister der Stadt Haren, Markus Honnigfort. Er erzählte die Geschichte der Stadt unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, als sie von polnischen Soldaten besetzt wurde, die auf Grund der Sowjetherrschaft nicht in ihr Heimatland zurückkehren wollten. Mit Hilfe der britischen Militärpolizei ließen sich polnische Soldaten in Haren nieder und zwangen die Bewohner, ihre Häuser zu verlassen. Haren änderte seinen Namen in Maczkow und wurde so zu einer komplett polnischen Stadt. Erst nach drei Jahren wurde Maczkow auf Druck deutscher Politiker wieder zur Stadt Haren und die deutschen Familien konnten in ihre Heimat zurückkehren. Eine Vergangenheit, die man erzählen muss, betonte der Bürgermeister, um die Auswirkungen des gegenseitigen Hasses, der aus Rache in einem Europa entstehen kann, nicht zu vergessen und sich dadurch daran zu erinnern, dass Europa wie eine große Familie immer auf der Suche nach neuen Formen des Zusammenlebens sein muss.
Lehrer und Schüler danken der Leiterin Teresa Agosto, dass sie diesen Austausch ermöglicht hat.
Quelle: http://www.iisfermi.gov.it/