Durch globale Krisen verändert sich die politische Landschaft von Tag zu Tag mehr. Europaweit, aber auch im deutschen Raum ist ein Rechtsdruck zu erkennen. Dies hängt mit dem wachsenden Frust in der Bevölkerung zusammen, die aufgrund von Kriegen, Missständen und Krisen in der Welt zunehmend belastet wird. Diesen wachsenden Frust nutzen rechtspopulistische und rechtsextreme Parteien und Gruppierungen, um mit offener oder unterschwelliger Propaganda Menschen zu beeinflussen und auf ihre Seite zu ziehen. Dies ist vor allem in den sozialen Netzwerken zu erkennen. Die App TikTok dient hier als Paradebeispiel.
Auffällig sind dabei verschiedene Strategien, um insbesondere junge Menschen anzusprechen und von ihren Ansichten zu überzeugen. Dass hier auch explizit schon ein Publikum von rechtsextremen Usern existiert, zeigen bspw. über Chiffren und sog. „Dogwhistles“ codierte Äußerungen in den Kommentaren. Darunter fallen einerseits Zahlencodes (z.B. 1161, 88, 18 etc.), die auf den Nationalsozialismus anspielen, aber auch bestimmte Emojis (z.B. 🕸️, ⚡️,💙,🖤🤍❤️), die teilweise die Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole ersetzen sollen.
Videos von Rechten erkennt man am besten an den Hashtags, der Caption, eventuell dem Username und den Kommentaren unter den Videos. In den Kommentaren erkennt man vor allem die Zustimmung, die die Creator bekommen. Bei verdächtigen Videos sollte man möglichst wenig mit den Videos interagieren und weiter scrollen oder am besten den User melden und blockieren.
Die Auswirkungen solcher Videos sind abhängig vom Inhalt und können sich von Video zu Video dementsprechend steigern. Die Absicht der Creator ist, die Zuschauer mit dem Inhalt zu beeinflussen. So sprechen sie die Gestaltung und musikalische Untermalung oft eine rein emotionale Ebene an und hoffen, dass die Videos besonders auf Menschen ohne politische Meinung treffen, um subtil Einfluss auf deren Einstellungen zu nehmen. Insbesondere Kinder und Jugendliche, die Videos dieser Art sehen, können sich so manipulieren lassen. Eltern stehen daher unbedingt in der Pflicht, den Social-Media-Konsum ihrer Kinder zu begleiten. Außerdem ist zu beachten, dass die App TikTok erst ab 13 Jahren erlaubt ist.
Offen rechtsextreme TikToks sofort melden! Zudem sollten die Creator selbst bzw. ihre Accounts gemeldet oder gesperrt werden. Gegebenenfalls sollten diese Informationen an Freunde und Familie weitergeleitet werden, für den Fall, das sie irgendwann auf rechte Inhalte stoßen.
Augen offen halten beim Surfen im Internet! 😉
Laura, Nikola & Tamino (Jg. 11 und 12, 2024/25)