Ein Interview von Deborah (10d)
Das neuartige Coronavirus ist Auslöser für Unruhe auf der ganzen Welt. In allen Bereichen unseres Lebens spüren wir die Auswirkungen davon. Gerade Supermärkte – die in der aktuellen Lage existenzieller denn je erscheinen – sind dafür ein gutes Beispiel. Um über die veränderten Abläufe im Supermarkt mehr zu erfahren, habe ich Frau Meyer, eine Mitarbeiterin des Supermarktes Edeka in Stelle, interviewt.
Wie geht es Ihnen in der jetzigen Lage?
Es geht ganz gut. Die Situation ist aber neu und dadurch, dass wir wegen des veränderten Einkaufsverhalten der Kunden einige Lieferungsengpässe haben, ist es stressig. Aber inzwischen hat sich es gebessert. Jetzt bekommen wir bessere Ware und zudem haben wir eine Mengenbeschränkung auf Waren von zwei Produkten pro Einkauf. Allerdings zeigen manche Kunden für diese Mengenbeschränkung leider nur wenig Verständnis.
Was halten sie davon, dass Menschen Hamsterkäufe tätigen?
Das ist misslich, weil Deutschlandeigentlich keine Engpässe an Lebensmitteln hat. Es wird permanent produziert. Aber wenn Menschen immer riesige Einkäufe machen und alles hamstern, kommt es dazu, dass die Produktion nicht mehr nachkommt.
Die Regale sehen ziemlich leer aus…
Aber die Ware kommt – zwar mit Verzögerung und es werden uns auch Bestellmengen gestellt, d.h. die Ware ist da, wird aber in Maßen an verschiedene Supermärkte verteilt. Dadurch, dass die Anzahl der Regaleinräumer minimiert wurde, kommt es auch zur Verzögerung.
Wie lange dauert eine Warenlieferung?
Regulär dauert es drei Tage. Jetzt kommt sie teilweise mit ein bis zwei Tagen Verzögerung.
Wie gehen sie damit um, dass so viele Regale leer sind? Was antworten sie den Kunden?
Wir reagieren ganz gelassen und weisen auf die besondere Situation hin. Etwas anders kann man ja nicht machen.
Kommen manchmal von Kunden unerwünschte Kommentare?
Ja, leider. Sogar im Internet. Vielen ist die Lage aber schon klar. Und es gibt geteilte Meinungen zu Hamsterkäufen. Dann gibt es auch Einige, die behaupten keine Hamsterkäufe zu machen, obwohl sie es doch tun.
Machen Sie selbst Hamsterkäufe?
Ehrlich gesagt nicht. Ich wohne mit meiner Schwester und wir haben nicht darüber nachgedacht. Wir arbeiten beide im Handel und man kann sich hier ja sehr schnell was holen, wenn man was braucht. Aber generell haben wir zuhause, wie üblich, ein paar Pizzen auf Lager, aber das wars auch.
Haben Sie selbst Angst, angesteckt zu werden?
Ja das schon. Aber ich denke nicht das wir so hart betroffen sind. Eher die Älteren als wir die Jüngeren, da wir uns schneller regenerieren können und ich meine bis jetzt sind ja nur Ältere am Virus verstorben oder Leute die immunschwach sind oder eine chronische Krankheit haben
Wie schützen Sie sich?
Wir waschen uns die Hände häufig, haben Handschuhe vorrätig und bei den Kassen Spuckschutz aufgestellt, d.h. die Kassierer sind geschützt. Und am besten ist es, wenn die Kunden aus hygienischen Gründen mit Karte zahlen.
Und wann, denken Sie, kann es für Edeka wieder Normalität geben?Ich denke schon, dass es noch ein paar Monate dauert.
Dann bedanke ich mich bei Ihnen, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben!
Ich bedanke mich bei dir.