Nach zwei langen Jahren einer coronabedingten Pause konnte der neunte Jahrgang endlich auf die lang ersehnte Klassenfahrt gehen. Als Ziel stand relativ schnell die fränkische Stadt Nürnberg im Bundesland Bayern fest. Die Lehrkräfte Herr Mickler, Herr König und Frau Ringel kannten die Stadt noch nicht und waren wie die Schüler sehr gespannt auf dieses Ereignis.
Los ging es am HBF Wolfsburg über Braunschweig und Göttingen nach Nürnberg. Das Umsteigen war wie eigentlich immer ein heilloses Chaos, dennoch haben sich alle recht diszipliniert verhalten. Zu unserer Verwunderung hatten wir nur eine Verspätung von knapp 25 Minuten. Die Deutsche Bahn hatte an dem Tag wohl einen guten Tag. Ebenso wie die Schüler.
In Nürnberg angekommen ging es via U-Bahn (einige Schüler waren zuvor noch nie U-Bahn gefahren) in die bezaubernde Innenstadt. Nach knapp 15 Minuten Fußmarsch mit Gepäck durch die Altstadt stoppten wir an einem schönen Brunnen, der tatsächlich auch Schöner Brunnen hieß. Nicht sehr einfallsreich diese Nürnberger.
Der Weg zur Jugendherberge war sehr anstrengend, es ging einen Berg hinauf. Diese Anhöhe setzte den Schülern (und Lehrern) die Woche ganz schön zu, sorgte aber auch dafür, dass die Schüler die ganze Woche lieber auf dem Berg blieben und nachts nicht in die Stadt verschwanden.
Untergebracht waren wir in den alten Stallungen der Kaiserburg. Eine sehr schöne Jugendherberge, die modern eingerichtet ist. Die Schüler waren sehr beeindruckt und zufrieden. Am Abend gab es dann noch eine kleine Tour durch die Burganlage, um die nähere Umgebung zu erkunden.
Das Abendessen, wie eigentlich jeden Tag ab 18 Uhr, entsprach aber nicht den hohen Ansprüchen unserer Schüler. Die Beschwerden häuften sich, es wurde aber ertragen.
Am Dienstag ging es mit der U-Bahn und dem Bus zum Reichsparteitagsgelände. Ein bisschen Unterricht muss eben auch sein. Dort angekommen haben wir uns das weitläufige Gelände angeschaut, die Überreste analysiert und dazu um den großen „Dutzendteich“ herumgelaufen. Das Wetter war wunderbar, so wie den Rest der Woche auch. Spannender als die Geschichtsstunde war jedoch der mobile Supermarkt, der zwecks Rock im Park sich dort eigens im Aufbau befand. Die Bühne war ebenfalls schon errichtet. Im Anschluss hatten die Schüler bis zum späten Nachmittag frei, die sie zum Erkunden der Innenstadt nutzten. Vorm Abendessen wurde sich aber nochmal getroffen, um die Kirche St. Sebald und die Lorenzkirche zu bestaunen. Die Kirchen fanden die Schüler sehr imposant, jedoch war der Vortrag der Lehrer bezüglich gotischer Architektur eher zum Lachen.
Nach einer recht ruhigen Nacht ging es Mittwoch früh in die E4 Boulderhalle. Das Bouldern, also das freie Klettern ohne Sicherung (natürlich aus geringerer Höhe), war eines der Highlights der Klassenfahrt. Einige Schüler nahmen eine Herausforderung nach der anderen an und versuchten sich zu übertrumpfen, andere probierten es aus und waren nicht unbedingt Feuer und Flamme. Herr Mickler konnte aber so zumindest sicherstellen, dass er als Sportlehrer zumindest seinen Sportunterricht abhalten konnte. Am Abend ging es dann in das Nürnberger Handwerkerviertel, wo man neben einer Menge Lokale auch Handwerkskunst in Holz- oder Metallform sich anschauen und kaufen konnte.
Am Donnerstag sollte es dunkel werden, aber nicht am Himmel, sondern unter der Erde. In einer besonderen Stadtführung ging es unter die Altstadt von Nürnberg. Dieses ausgeklügelte Tunnelsystem wurde von den Bierbrauern des Mittelalters bis in die Neuzeit als Kühlung für das köstliche Bier genutzt. Während des Zweiten Weltkriegs dienten die Gänge als Luftschutzbunker. Für die Gruppe war es eine schöne Abkühlung von dem warmen Wetter draußen. Unter der Erde waren es nämlich knapp 10 Grad. Im Anschluss ging es zur Herberge zurück, um dort dann zu essen, weil es am Abend Nürnberger Bratwürstchen und Bretzel geben sollte. Am späten Nachmittag ging es dann zum Bowlen. Ein weiteres Highlight. Obwohl einige Spielautomaten vor der Bowlingbahn für einige sehr anziehend waren, hat dennoch letztendlich die Bowlingbahn gewonnen. Auf fünf Bahnen kämpften alle um Strikes, um Spares und generell um Punkte. Obwohl einige Bahnen technische Defekte vorwiesen, trübte es nicht das Gesamtgefühl eines großartigen Abends. Danach ging es zu Bratwurst Röslein, einem urigen Lokal in der Nürnberger Altstadt. Dort gab es dann was man in Nürnberg tun muss…Nürnberger Bratwürstchen essen. Selbstverständlich gab es für die Schüler, die das nicht essen wollten, eine geeignete Alternative. Der Abend wurde dann in der Herberge gemütlich gemeinsam ausgeklungen.
Am Freitag sollte es nun zurück gehen. Das Frühstück wurde eingenommen, es wurde aufgeräumt und gepackt. Es lief zum Erstaunen der Lehrkräfte sehr gesittet und geordnet ab, sodass wir noch etwas Zeit übrighatten, um uns in den Burggarten zu setzten und die letzten Momente der Klassenfahrt gemeinsam zu genießen. Auch auf der Rückfahrt ließ uns die Deutsche Bahn nicht im Stich. Mit nur 30 Minuten Verzögerung und einem Umstieg in Göttingen kamen wir alle heil und zufrieden wieder in Wolfsburg an, wo die Familien ihre Kinder schon sehnlichst erwartet haben.
Alles in allem war die Klassenfahrt ein voller Erfolg und ein schönes Erlebnis, welches hoffentlich auch noch in Jahren danach eine bleibende Erfahrung für die Schüler des neunten Jahrgangs sein wird.
Pascal König