Konzept

Konzept zur Berufsorientierung

der Marienschule Damme

Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen

 

  1. Ziel der Berufsorientierung

Die berufsorientierenden Maßnahmen und die Unterstützung unserer Schüler beim Übergang von der Schule in den Beruf sind die Schwerpunktthemen in den Klassen 7, 8 und 9. Inhalte und Themen aus dem Bereich der Arbeitswelt und der Berufswahlvorbereitung werden fächerübergreifend in den unterschiedlichen Unterrichtsfächern erarbeitet. Für Schüler mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Bereich Lernen und/oder soziale und emotionale Entwicklung ist der Zugang zum Arbeitsmarkt besonders schwierig. Sie zeigen in der Regel häufig, in individuell unterschiedlicher Gewichtung, Merkmale wie geringe Leistungen im schriftsprachlichen und mathematischen Bereich, Schulmüdigkeit, geringe Ausdauer, Unsicherheit im Hinblick auf berufliche Perspektiven mit einhergehender geringer Erwartungshaltung sowie unrealistischer Selbsteinschätzung. Dies macht ein hohes Maß an lebenspraktischer Förderung und Vorbereitung notwendig. Als wesentliches Ziel betrachten wir, dass die Schüler ihre vorhanden Ressourcen und persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten entdecken. Darauf aufbauend sollen die Schüler Schlüsselqualifikationen erwerben. Diese werden als Hilfe zur Selbsthilfe verstanden und dienen neben der grundlegenden Bereitschaft zum lebenslangen Lernen als Basis für eine erfolgreiche Erwerbstätigkeit. Als wesentliches Ziel betrachten wir, dass unsere Schüler eine realistische Berufswahlentscheidung treffen, eine Ausbildungsstelle oder einen Arbeitsplatz antreten können und sich in der Berufswelt zurechtfinden. Zudem ist uns die Einbeziehung der Eltern wichtig. Sie erhalten auf Elternabenden und Sprechtagen oder durch Briefe Informationen über Maßnahmen zur Berufsorientierung und deren Inhalte.

  1. Unterrichtsinhalte

Die konkrete Vorbereitung auf die Berufs- und Arbeitswelt erfolgt schwerpunktmäßig durch das Fach Arbeit und Wirtschaft und in den Fächern Deutsch, Technik, Gestalterisches Werken und Hauswirtschaft.

Unsere Schwerpunkte sind:

  • Orientierung und Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die Anforderungen der heutigen Berufs- und Arbeitswelt
  • Den Schülern ihre eigene Stärken aufzeigen
  • Schlüsselqualifikationen weiter ausbilden
  • Förderung eines angemessenen Sozialverhaltens
  • Förderung der Teamfähigkeit
  • Förderung von Ausdauer
  • Überblick über zukünftige Bildungswege schaffen
  • Verantwortlichkeit für eigenen Bildungsweg entwickeln

Ein weiterer wichtiger Baustein ist die Teilnahme an der Schülerfirma „school-shop“, die neben Schulbedarfsartikeln in einer selbsteingerichteten Cafeteria frisch zubereitete Pausensnaks wie Muffins, Brötchen und Obst verkauft. Die Schüler der 8. Klasse arbeiten ein Schuljahr lang in den verschiedenen Abteilungen Einkauf, Verkauf, Küche, Werbung und Buchführung mit. Gewinn zu erwirtschaften steht hier im Hintergrund. Vielmehr sollen die Schüler handlungsorientiert berufsbezogene Fähigkeiten in einem realitätsnahen Rahmen trainieren. Theoretische Kenntnisse aus den Bereichen Deutsch (z.B. Führen von Listen, Erstellen von Protokollen,..), Mathematik (z.B. Umgang mit Geld beim Bezahlen, Kassieren und Zusammenrechnen, Führen eines Kassenbuches,..) und Arbeit und Wirtschaft (z.B. Aufbau eines Betriebes, Märkte und Preise,..) werden in Sinnzusammenhänge gebracht und wiederholt. So können die Schüler ihre Kenntnisse verbessern und berufsbezogene Schlüsselqualifikationen einüben.

Zudem absolvieren die Schüler in den Klassen 8 und 9 jeweils ein 2-wöchiges Betriebspraktikum. Sie sollen praktische Erfahrungen am Arbeitsplatz vermitteln und als Entscheidungshilfe für die Berufswahl dienen.

Übersicht

ThemaSeiten im Buch/AHZeitraumUnterrichtsinhalte
begleitende Angebote
Unterrichtsinhalte
ergänzende Angebote
Klasse 8
Der BetriebS. 124-139/
S. 16-24
September-OktoberArbeit in der Schülerfirma während des gesamten SchuljahresAktionen und Besichtigungen im Rahmen des "Dammer" Modell"s während des gesamten Schuljahres
Soziale SicherungS. 104-123/
S. 5-15
Oktober-Dezember
Es gibt viele BerufeS. 42-59Dezember-JanuarKompetenzfeststellungs-verfahren Profil AC
Mein erstes PraktikumS. 60-83Februar-April
BetriebspraktikumApril-MaiBetriebspraktikumBerufs- und Lebensplanung (Modul 5)
Externer Anbieter
Märkte und PreiseS. 84-103Juni-Juli
Klasse 9
Meine BewerbungS. 140-155/
S. 25-35
September-OktoberWelcher Beruf passt für mich? (Modul 7)
Externer Anbieter
Betriebspraktikumvor/nach den HerbstferienBetriebspraktikum
Ausbildung und BerufsvorbereitungS. 156-169/
S. 36-44
November-JanuarZusätzliche Praktika in Lehrwerkstätten (Modul 1)
Externer Anbieter

Berufsberatung durch das Arbeitsamt
Kohle - (k)ein Problem?S. 170-187/
S. 45-54
Februar-April"Was kostet das Leben" Bügerstiftung Damme
... und nach der Schule?S. 188-203/
S. 55-64
Mai-JuliBetreibserkundungen (Modul 6)
Externer Anbieter

 

  1. Ergänzende Angebote

Eine enge Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern ist für die Umsetzung der zentralen Ziele unerlässlich. Wichtig für die Schüler ist dabei vor allem, nahe am Wohnort Betriebe kennenzulernen, die eine Möglichkeit zur beruflichen Ausbildung bieten.

Daher beteiligt sich die Marienschule intensiv am Dammer Modell. Im Rahmen des Dammer Modells stellen sich die Dammer Unternehmen aus produzierendem Gewerbe, Handwerk, Handel, Gastronomie und Dienstleistung vor. Es hat zum Ziel, die praktische Zusammenarbeit zwischen Dammer Unternehmen und Schulen zu fördern. Hierzu bieten Firmen Schülern die Möglichkeit, Einblicke in die verschiedenen Berufsbilder der Dammer Betriebe zu erhalten. Das Dammer Modell bietet zudem eine Grundlage für die Schulen, die Betriebe thematisch in die Unterrichtsgestaltung einzubeziehen. Theoretischen Lerninhalten aus den verschiedensten Fächern soll ein praktischer Bezug gegeben werden.

Eine weitere wichtige Stütze stellt im Rahmen der Berufsvorbereitung die Nutzung spezieller Angebote schulexterner Anbieter dar. Wie bereits beschrieben, haben unsere Schüler aus den verschiedensten Gründen Schwierigkeiten im Berufsfindungsprozess und sind somit gegenüber Mitbewerbern benachteiligt. Daher benötigen sie zusätzliche, umfassende sozialpädagogische Unterstützung, die im Rahmen des Unterrichts nicht zu leisten sind. Wichtig bei der Auswahl dieser zusätzlichen Angebote zur vertiefenden Berufsorientierung ist immer, dass sie für die Schüler kostenfrei sind, einen hohen praktischen Umgang mit der beruflichen Realität ermöglichen und die Ausbildung beruflicher Schlüsselqualifikationen der Schüler unterstützen.

Des Weiteren erhalten die Schüler die Möglichkeit mit ihren Eltern und Erziehungsberechtigten an einer Berufsberatung durch das Arbeitsamt in der Schule teilzunehmen. Hemmschwellen, die mit dem Besuch von Behörden verbunden sind, werden so umgangen bzw. erst gar nicht aufgebaut.