Das Gesicht der Welt verändern

Solidaritätsmarsch 2022 an der OBS Lastrup: Mit der ganzen Schulgemeinschaft machte sich die Oberschule Lastrup auf den langen Weg, um mit vielen kleinen Schritten Solidarität für die Menschen in der Ukraine zu beweisen und der oft vorherrschenden Ohnmacht zu begegnen. Wie zerbrechlich unsere Sicherheiten sind, wie gefährdet alle Ordnungen, das erleben auch Schülerinnen und Schüler in diesen Tagen. Um der Hilflosigkeit und Angst Raum zu geben, wurde der seit Jahren traditionelle Hungermarsch vom Aschermittwoch auf den 1. Juni verlegt. Nahezu wöchentlich fanden 2022 in der Pausenhalle der OBS Friedensgebete statt, die bei den Schülerinnen und Schülern auf großes Interesse stießen. Traurig und fassungslos wurde immer wieder neu erlebt, wie Machthaber die Freiheit und das Leben vieler Menschen gefährden.

All diesen Sorgen bot der Hungermarsch einen neuen Raum, bei dem klassenweise nach einem Reisesegen in der Aula durch den Pastoralreferenten der kath. Kirchengemeinde Herrn Robert Luttikhuis und die Schulseelsorgerin Frau Barbara Timmen gestartet wurde. Vor allen lag die Vorfreude auf eine abwechslungsreiche und verkehrsarme Wegstrecke von 10 km, die bewältigt werden musste. Trotz schlechter Wetterprognosen blieb es trocken; der Himmel war auf unserer Seite, freuen sich die ReligionslehrerInnen, die diesen Lauf vorbereitet und organisiert hatten. Auf halber Strecke konnten sich alle am Nils Stensen Hof bei einer Station mit Fladenbrot und Wasser stärken, bevor es dann in den Endspurt ging. Einen weiteren Stopp gab es abschließend in der evangelischen Kirche Lastrup, in der ein Seil gespannt worden war, an dem Postkarten der Teilnehmer befestigt wurden. Diese hatten die Jugendlichen vorher in kleinen Gruppen mit guten Wünschen für die Ukraine beschriftet. Musik aus Taizé und Friedenslichter untermalten die besondere Stimmung, die auch bei den Schülerinnen und Schülern spürbar angekommen ist.

Der Hungermarsch ist fester Bestandteil an unserer Schule; wir freuen uns immer wieder neu, dass Schüler Bereitschaft zeigen, sich auf den Weg zu machen und dabei auch über ihren eigenen Schatten springen, was sich besonders bei der Suche nach möglichen Sponsoren des Laufes zeigt. Schule einmal anders – viele der Jugendlichen lernen aus solchen Aktionen auf ganz besondere Art und speichern Eindrücke , die auch nach langer Zeit noch abrufbar sind; wie die Fachleiterinnen immer wieder neu beobachten können. Außerschulische Lernstandorte schaffen Raum für neue Begegnungen und öffnen Möglichkeiten für einen Austausch, der im Klassenraum oft nicht denkbar ist.  Die Schulgemeinschaft hofft auch in diesem Jahr auf ein gutes Ergebnis für Menschen in Not und freut sich bereits auf den nächsten Durchgang, der in zwei Jahren geplant ist!