Pfiffikus-Bildungscampus in Lastrup eröffnet

Bericht aus der Münsterländischen Tageszeitung vom 08.10.2022

Lastrup (la) – Den zweiten Pfiffikus Bildungs-Campus, den ersten im Kreis Cloppenburg, eröffneten Dr. Reiner Langner als Schirmherr, Bürgermeister Michael Kramer, Oberschulrektor Dirk Zumdohme und Initiator Herbert Feldkamp nun gemeinsam in den Räumen des Osterkamp-Neubaus an der Lastruper Kirchstraße. In zwei funktional eingerichteten Räumen können sich in Zukunft Schüler und Arbeitgeber oder Firmenvertreter zu Projekten und Gesprächen treffen. „Hier sollen Informationen zu Berufen und Firmen bereitgestellt und Schule und Unternehmen vernetzt werden“, wünscht sich Herbert Feldkamp, der seine Initiative 2019 gegründet hat. Die Einrichtung wolle junge Menschen wertschätzen. Denn jeder junge Mensch habe Talent. Nur eines sei teurer als Bildung: keine Bildung.

Oberschulrektor Dirk Zumdohme konnte zur Eröffnung des Bildungscampus eine Vielzahl von Gästen begrüßen, unter ihnen. auch den Vorsitzenden der Kleebaum-Stiftung, Dr. Aloys Klaus, den stellvertretenden Landrat Johannes Kalvelage, Bürgermeister Michael Kramer und den Rat der Gemeinde Lastrup und die schulfachliche Dezernentin Heike Böttjer. Pfiffikus-Vorstandsmitglied Clemens gr. Macke hatte die Moderation der Veranstaltung übernommen.

Eine der zentralen Aufgaben allgemeinbildender Schulen sei es, die Schüler zur Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit zu befähigen und sie auf eine begründete Berufswahlentscheidung vorzubereiten, so Rektor Zumdohme. Dies gelinge an der OBS Lastrup durch die Umsetzung eines umfangreichen Berufsorientierungskonzepts, das auf fünf Säulen ruhe. „Dazu zählen unter anderem die Berufsorientierungsmaßnahmen im Unterricht. Dazu zählen auch die eigenen Erfahrungen und Erlebnisse, die Einblicke in die echte Berufswelt durch z.B. Betriebserkundungen oder Betriebspraktika. Dazu zählen die Orientierungsmodule an außerschulischen Lernstandorten wie z.B. die Praxistage im Haus des Handwerks und dazu zählen auch die Beratungsangebote z.B. durch die Bundesagentur für Arbeit oder der Besuch von Berufsinformationsmessen“, erläuterte Zumdohme.  Diese Berufsorientierungsarbeit der Schule weise dank der umfangreichen Maßnahmen eine hohe Qualität auf. Das sei der Schule durch das Zertifikat „Startklar für den Beruf, Weser Ems macht Schule“ bescheinigt worden.

„Mit dem Pfiffikus-Bildungs-Campus erhalten wir heute eine sechste Säule in unserer Berufsorientierungsarbeit. Ganz nach dem Motto „Stillstand ist Rückschritt“ wollen auch wir uns als Schule entwickeln, unsere Arbeit verbessern, Prozesse optimieren. Eine Optimierungsmöglichkeit im Berufsorientierungsprozess ist die Reduzierung der Hemmschwelle zwischen Schüler und Betrieb/Unternehmer. Hier können sich Unternehmer bzw. Betriebe und Schüler auf neutralem Boden treffen und zwar bereits vor einem Bewerbungsgespräch ganz unverbindlich“, so Zumdohme.

Das Berufsleben habe sich heute verändert. „Hier ist für die Jugendlichen ihr Wohnzimmer entstanden. Die Räume geben ihnen mehr Selbstsicherheit“, so Bürgermeister Michael Kramer. Schließlich gebe es 325 Ausbildungsberufe. „Da überlegt man, was interessiert mich und wie kann ich meinen Wunschberuf erlernen. Hier ist ein Raum geschaffen, der das gegenseitige Kennenlernen erleichtert“, so Schülersprecherin Nora Diers.

Pfiffikus-Initiator Herbert Feldkamp stellte das Projekt, das auf drei Säulen fuße, kurz vor. Die erste Säule sei: Pfiffikus lernen plus. Hier begleiten Paten Schüler im Schulalltag in kleinen Gruppen. Beim Baustein „Jobs für Jugendliche“ begleiten Paten Jugendliche ab Klasse acht bis zum ersten Ausbildungsjahr auf dem Weg in den Beruf. Jeder Jugendliche erhalte einen Paten. Dabei schließen Eltern, Jugendlicher und Pate einen Vertrag mit verbindlichen Zusagen und Abmachungen. Im „Bildungscampus“ stehen Jugendlichen in eigenen Räumlichkeiten verschiedene Informationen zur Berufswahl zur Verfügung und hier können sie mit Firmenvertretern in Kontakt treten. In den zwei neuen Räumen des Lastruper Bildungscampus soll eine passgenaue und praxisnahe Ausbildung junger Menschen in die Wege geleitet werden. Hier soll eine Brücke geschaffen werden zwischen Schule und Arbeitswelt. Aber hier sollen auch Firmenpräsentationen oder Recherchen möglich sein. Jedes Unternehmen kann kostenfrei mit den Schülern arbeiten oder das Unternehmen vorstellen. So gewinne nach Meinung Feldkamps die Schule an Attraktivität bei Schülern, Eltern und Unternehmen.

Feldkamp dankte der Kleebaum-Stiftung und ihren Vertretern Dr. Aloys Klaus und Franz-Josef Schewe, die durch eine großzügige Spende dem Campus eine moderne mulimediale Tafel, ein White-Board, zur Verfügung gestellt habe.

Dr. Rainer Langner, Vorstandsvorsitzender der Vereinigten Hagelversicherung und für sein berufliches und gesellschaftliches Engagement vor wenigen Monaten mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, betonte, dass es ihm eine Ehre sei, diese Schirmherrschaft zu übernehmen. „Wir Älteren sind gefragt, wenn es darum geht, jüngeren Menschen Orientierung zu geben, auch und gerade, wenn es um den Übergang in den Beruf geht“, betonte der gebürtige Matrumer. Manchen jungen Menschen fehle die Orientierung. Hier sei die Gesellschaft gefordert. Denn bei der Vielfalt der Möglichkeiten seien junge Menschen allein oft überfordert. Initiator Herbert Feldkamp überreichte Langner einen bunten Schirm als Symbol: So bunt ist die Jugend! Wir lassen niemanden im Regen stehen.

Die Eröffnungsfeier in der Aula der Schule wurde umrahmt durch Darbietungen der Tanz-AG der Oberschule Lastrup. Anschließend hatten die Gäste Gelegenheit, die neue Einrichtung in Augenschein zu nehmen.