5 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit Kleidung

5 Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Umgang mit Kleidung

Was bedeutet Fast Fashion?

Seit Jahrzehnten beherrscht die Fast Fashion die Modebranche. Das Prinzip ist simpel: Fast-Fashion-Unternehmen wie etwa H&M oder Zara richten immer sich danach, was gerade in ist. Sobald ein Kleidungsstück entworfen wird, werden Massen davon günstig hergestellt. Bereits nach wenigen Wochen hängen die Kleidungsstücke in jeder Filiale für wenig Geld zum Verkauf. Da währenddessen schon wieder neue Trends aufkommen, werden die nächsten Teile designt, produziert und angeboten. So müssen die Restbestände der vorherigen Designs im Laden bald den neusten Teilen weichen. Dieser Prozess wiederholt sich immer und immer wieder. Ziel der Anbieter ist, möglichst viele Stücke zu verkaufen und dabei die Produktionskosten so gering wie möglich zu halten.

Bei den Kundinnen und Kunden kommt dies so gut an, weil die geringen Preise es ermöglichen, ständig neue Kleidung zu kaufen. Zudem suggeriert das immerzu wechselnde Angebot, dass man auch selbst immer genau das tragen sollte, was aktuell in ist.

Was macht das mit unserer Umwelt?

Dass Fast Fashion sozial eine Katastrophe darstellt, ist seit langem bekannt. Hergestellt wird die Kleidung in Ländern mit möglichst geringen Produktionskosten. Die teilweise minderjährigen Arbeiterinnen und Arbeiter bekommen nicht nur einen viel zu geringen Lohn, sondern sind oftmals auch Gefahren ausgesetzt.

Aber auch Umwelt und Klima werden massiv geschädigt. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle; darunter die zur Herstellung verwendeten Chemikalien, die langen Lieferketten und das schnelle Wegwerfen der Kleidung. Laut der UN Alliance for Sustainable Fashion sei die Fashion Industrie immerhin nicht nur etwa 215 Trillionen Liter Wasser jährlich, sondern verursache auch zwei bis acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen.

Was können wir dagegen tun?

  1. Bewusst kaufen: Weniger ist mehr

Vielleicht kennst du das ja auch: Beim Anprobieren in der Umkleidekabine gefallen einem viele verschiedene Sachen und dann ist die Kleidung eventuell noch reduziert. Da passiert es ganz schneil, dass man viel mehr kauft als eigentlich gewollt – oder als nötig. Aber klar ist, dass Überkonsum das zentrale Problem der Modeindustrie ist. Ein nachhaltiger Umgang mit Kleidung beginnt demnach bereits im Geschäft oder im Online-Shop.

Diese drei Fragen können dir dabei helfen, nur noch zu kaufen, was du wirklich brauchst:

  • Gefällt es mir wirklich (oder ist es nur ein Trend)?

Wir neigen dazu, nicht genau zu überlegen, ob wir ein Kleidungsstück tatsächlich mögen, bevor wir es kaufen. Blind zu kaufen, was gerade in ist, endet aber oft damit, dass man es spätestens nach ein paar Monaten am liebsten aus seiner Garderobe verbannen würde.

Stattdessen ist es wichtig, dass du dich fragst, ob ein Teil tatsächlich deinem Geschmack entspricht und dich im Zweifel für eine zeitlosere Alternative entscheidest.

  • Besitze ich schon etwas Ähnliches?

Hin und wieder passiert es, dass wir Dinge kaufen, obwohl wir schon etwas Gleichwertiges haben. Deswegen ist es besonders wichtig, einen Überblick darüber zu bewahren, welche Klamotten man besitzt. Überlege vor dem nächsten Kauf, ob eines der Kleidungsstücke, die bereits in deinem Schrank liegen, den Zweck auch erfüllt.

  • Wie oft würde ich es tragen?

Ist es dir schonmal passiert, dass du nichts anzuziehen findest, obwohl dein Kleiderschrank eigentlich voll ist? Das kann daran liegen, dass deine Kleidung nicht alltagstauglich ist. Im besten Fall sollte ein Kleidungsstück praktisch und mit den bereits vorhandenen Klamotten kombinierbar sein. Für Kleidung für besondere Anlässe gilt das natürlich nur bedingt, aber auch dort kannst du Optionen wählen, die man später noch im Alltag anziehen kann. Falls du ein bestimmtes Kleidungsstück nur einmal benötigst, kannst du alternativ zuerst versuchen, es dir bei jemandem auszuleihen.

2 – Thrifting: Kleidung aus zweiter Hand

Ein weiterer Weg, um bereits während des Kaufs nachhaltig zu handeln, sind Secondhandläden. Seit einiger Zeit ist thrifting, wie es auf Social Media genannt wird, gemeinsam mit verschiedenen Vintage-Styles zu einem großen Trend geworden. Übersetzt bedeutet der Begriff „thrift” Sparsamkeit – ziemlich treffend, oder? Beim Stöbern durch Gebrauchtwarenläden oder Flohmärkten kannst du einzigartige, hochwertige Artikel für einen geringeren Preis finden und ganz nebenbei die Umwelt schützen. Das bietet sich besonders an, wenn du gerne mit unterschiedlichen Styles experimentierst.

3 – Schonender Umgang

Wäschst du deine Kleidung vielleicht zu oft? In dem Artikel “So oft solltest du BH, Schlafanzug und Co. Waschen!” von bunte.de wird beispielsweise empfohlen, dass du Jeans, sonstige Hosen, Röcke und Sweatshirts bis zu siebenmal trägst, bevor du sie wäschst. Warme Jacken, Wollmäntel und Westen müssen sogar nur zwei bis dreimal pro Saison in die Waschmaschine. Auf diese Weise kannst du nicht nur Wasser sparen, sondern deine Lieblingsteile auch vor Abnutzung oder Ausbleichung schützen und ihnen so ein längeres Leben schenken.

4 – Reparieren und ausbessern

Ein kleines Loch oder eine gelöste Masche sind noch kein Grund, ein Kleidungsstück wegzuwerfen. Wenn du das nächste Mal ein Makel in deiner Kleidung entdeckst, sieh dir einfach ein YouTube-Tutorial an und nimm die Reparatur selbst in die Hand. Wenn du einen Schritt weiter gehen möchtest, findest du im Internet auch zahlreiche Anleitungen, wie du alte Kleidung wieder hübsch machen, zu große Klamotten anpassen, alte Stoffe zu etwas neuem verarbeiten oder sogar etwas selbst nähen, stricken oder häkeln kannst.

5 – Nachhaltig entsorgen

Sind deine aussortierten Klamotten noch intakt, kannst du sie in eine Altkleidersammlungen oder -container verschiedener Organisationen geben. Falls du noch etwas Geld für deine Kleidung bekommen möchtest, sind Flohmärkte und Secondhandläden eine Alternative. Aus den Stoffen kaputter Kleidung könntest du, wie bereits erwähnt, etwas Neues nähen. Wenn gar nichts mehr zu retten ist, ist der Restmüll die letzte Option.

Letztendlich geht es beim nachhaltigen Umgang mit Kleidung darum, bewusste Entscheidungen zu treffen und so wenig wie möglich zu verschwenden – wie du gesehen hast benötigst du dafür auch gar nicht viel Geld oder Zeit. Wenn du versuchst, diese fünf Tipps in dein Leben zu integrieren und Freunde und Familie darauf aufmerksam machst, wie sie ebenfalls ihr Kaufverhalten anpassen und umweltschonender mit ihren Klamotten umgehen können, ist schon viel getan. Schließlich sind es kleine Schritte, mit Hilfe derer wir gemeinsam unsere Gesellschaft in eine nachhaltigere Zukunft führen können.Quelltext

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