
Lesen Macht Stark
Interview mit Sandra Radke
Das Projekt
„Lesen macht stark“ ist ein neues Projekt, mit dem am Anfang dieses Schuljahres begonnen wurde. Es hat den Auftrag, die Lesekompetenz und die Leseflüssigkeit zu fördern. „Lesen macht stark“ kommt ursprünglich aus Schleswig-Holstein. Das Projekt geht von der 5. bis zur 7. Klasse.

Von links nach rechts: Frau Radke, Frau Wittenburg, Frau Treiß
Was ist „Lesen macht stark“?
„Lesen macht stark“ ist ein Projekt, welches dazu dient, den Kindern zu helfen, eine höhere Lesekompetenz zu erlangen. Im Fokus steht vor allem die Leseflüssigkeit. Das Projekt stammt ursprünglich aus Schleswig-Holstein und wird auch in Niedersachsen seit dem Schuljahr 2020/21 erfolgreich angewendet. Im Schuljahr 2024/25 sind 170 Klassen in das Projekt gestartet, ein paar davon an der KGS Schwarmstedt. Der 5. Jahrgang hat damit angefangen und ab jetzt wird jeder neue 5. Jahrgang das Projekt neu beginnen. Meist werden zwei Lehrer*innen pro Schule zu Lesecoaches ausgebildet, in unserem Fall Frau Radke, Frau Wittenburg und Frau Treiß (Foto). Bei uns sind die 5. Klassen als erster Jahrgang zu Beginn dieses Schuljahres in das Projekt gestartet.
Wie kann man die Lesekünste vor dem Projekt beschreiben?
Frau Radke erzählte uns im Interview, man könne die Lesekünste als eher schwach und als teilweise sehr beschränkt in der Leseflüssigkeit beschreiben. Allerdings wäre dies allgemein gesehen und es gebe natürlich auch einige Ausnahmen.
Mit welchen Materialien wird gearbeitet?
Jede*r Schüler*in erhält eine Lesemappe mit Materialien und Übungsaufgaben. Außerdem wird ein Arbeitsheft mit Texten ausgeteilt. Es wird mit Lesestrategien gearbeitet, die unter anderem in einem Lehrkraftheft enthalten sind. Weitere Materialien und Texte stehen ebenfalls zur Verfügung, wie z. B. ein Lautlesefaden. Alle Materialien sind kostenlos.
Wie sieht das Projekt in der Praxis aus?
Das Projekt würde im Deutschunterricht ungefähr einmal in der Woche durchgeführt, so Frau Radke. Nach dem ersten Projektjahr werden die Übungen auch in anderen Fächern, wie Erdkunde oder Geschichte, angewandt, da auch dort viel gelesen wird und die Lesekünste also fächerübergreifend trainiert werden sollen.
Wie haben die Schüler*innen auf das Projekt reagiert?
Die Schüler*innen haben sehr positiv reagiert und die Mappe mit den Materialien als Geschenk wahrgenommen, so Frau Radke. Die Schüler*innen würden sich freuen, etwas flüssiger lesen zu lernen. Dennoch wären die Reaktionen vielseitig gewesen, aber weitgehend positiv.
Wie viel Zeit nimmt das Projekt in Anspruch?
Das Projekt nehme ungefähr 20 Minuten in der Woche in Anspruch, natürlich auch sehr flexibel. Das heißt, die Zeiten können abweichen und somit auch mal nur 10 oder auch mal 30 Minuten beanspruchen.
Was erhoffen Sie sich von diesem Projekt?
Das Lesen sollte einen höheren Stellenwert im Schulleben bekommen und man sollte in allen Fächern lernen, wie wichtig lesen ist. Und natürlich wird gehofft, dass die Lesekünste und die Leseflüssigkeit sich verbessern durch das Projekt.
Gibt es denn nach einem halben Jahr schon Fortschritte?
Bei einigen sei schon ein Fortschritt in der Leseflüssigkeit zu erkennen, aber natürlich braucht ein solches Projekt ein wenig Zeit.
Was erhoffen Sie sie sich für die Zukunft für das Projekt und wie wird es weitergehen für die Klassen und das Projekt im Allgemeinen?
Frau Radke wünscht sich vor allem, dass möglichst viele Lehrkräfte mitziehen und offen sind und natürlich, dass möglichst viele erkennen, wie wichtig Lesen ist. Außerdem möchte sie mehr Leute für das Lesen begeistern. Die Klassen werden nach den Sommerferien im nächsten Jahr das bisher gut angelaufene Projekt fortsetzen.
Fazit
Dies ist meiner Meinung nach eine schöne Möglichkeit, Lesen zu vermitteln, da diese Kompetenz bis ins Abitur gefordert wird. Ich bin der Meinung, dass „Lesen macht stark“ ein schönes und gut aufgebautes Konzept ist, in dem auch Teamwork durch Tandemlesen gefördert wird. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal herzlich bei Frau Radke für das schöne Interview bedanken.