Gespräche über den Ausbildungsstand (GüA)

Gespräche über den Ausbildungsstand (GüA) im Studienseminar Lüneburg für das Lehramt für Sonderpädagogik (Stand: 3-2020)

Rechtsgrundlage
(1) Zwischen dem achten und zehnten Ausbildungsmonat führen die Ausbildenden mit der Lehrkraft im Vorbereitungsdienst gemeinsam ein Gespräch über den Ausbildungsstand und beraten sie zum weiteren Verlauf der Ausbildung.

 § 10, APVO – Lehr vom 13. Juli 2010, Neufassung durch Verordnung vom 02.03.2017 (Nds. GVBl. S. 57)

 Es sind die Kernkomptenzen gem. APVO zugrunde zu legen. Der festgestellte Ausbildungsstand wird in einem Protokoll festgehalten, die LiVD erhält eine Kopie des Protokolls.

Im Gespräch über den Ausbildungsstand verschaffen sich die Anwärterinnen und Anwärter einen Überblick über das bereits Erreichte und über ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten, um gemeinsam mit ihren Ausbilderinnen und Ausbildern die Schwerpunkte für die weitere Arbeit im Vorbereitungsdienst festlegen zu können. Eine Benotung der bisher erbrachten Leistungen erfolgt nicht. Auf Wunsch der LiVD können die Ausbildenden allerdings eine Zusammenfassung des Gesprächs in Form einer wertenden Aussage vornehmen. Dabei erfolgt eine Orientierung an den folgenden Abstufungen.

Zum Zeitpunkt des GüA entsprechen die bisher erbrachten Leistungen…

… in allen Kompetenzbereichen den Anforderungen

… trotz einiger notwendiger Optimierungen im Allgemeinen den Anforderungen

… trotz einiger grundlegender Mängel im Ganzen noch den Anforderungen

… aufgrund zahlreicher grundlegender Mängel noch nicht den gestellten Anforderungen

1. Organisationsstruktur des Gesprächs
1.1 Vorbereitung

1.1.1 Die Ausbilder/-innen und ide LiVD verwenden zur Vorbereitung eine Tabelle, die spätestens zwei Wochen vor dem Termin durch die Seminarleitung digital zugesandt wird.

1.1.2 Alle Teilnehmer/-innen tragen in die zwei Felder ihrer Tabellenspalte jeweils höchstens fünf Ausbildungskompetenzen ein.

       Grün = Kompetenzen, die bereits den Anforderungen entsprechend vorhanden sind.

       Gelb = Kompetenzen, die noch weiterzuentwickeln sind.

       Hierbei gelten die Kompetenzbereiche der APVO, die 10 Merkmale guten Unterrichts (nach H. Meyer) und die landes-

       einheitlichen Seminarlehrpläne als Anhalt.

1.1.3 Alle Teilnehmer/-innen senden die Tabelle spätestens vier Werktage vor dem Termin als word-Datei an die PS-Leitung.

1.1.4 Die Tabelle dient der strukturierten und vorentlastenden Vorbereitung. Sie wird von der PS-Leitung zusammengeführt (eingefügt wie zugesandt), allen Fachseminarleiterinnen und Fachseminarleitern spätestens einen Werktag vor dem Gesprächstermin per Mail zugeschickt und als Dokumentation dem Protokoll beigefügt. Die PS-Leitung hält eine Kopie während des Gespräches vor.

2. Durchführung des Gesprächs

Die PS-Leitung übernimmt für den gesamten Verlauf die Moderation.

Das Gespräch über den Ausbildungsstand wird von der LiVD gemeinsam mit allen vier Ausbildenden geführt und folgt aufgrund der besonderen Konstellation (enger zeitlicher Rahmen von ca. 45 Minuten) einem grob festgelegten Ablaufplan:

2.1 Vorgespräch der Ausbildenden / Notieren der Stichpunkte (ggf. Bündelung) auf entsprechend farbige Karten (ohne LiVD, Dauer max. 10`)

2.2 Beginn des Gesprächs mit LiVD:

     – LiVD legt fest, ob und wann von den Ausbildenden eine zusammenfassende wertende Aussage gemacht werden soll.

     – Es wird geklärt, in welchem Bereich der Förderplan geschrieben wrude und ob er vorliegt.

2.3 Eigenständige Reflexion der LiVD und Kurzstellungnahme. (Dauer max. 10`)

2.4 Rückmeldung der Fachseminarleiterinnen und Fachseminarleiter mit Hilfe der Moderationskarten, die, von allen Beteiligten gut lesbar, ausliegen (Dauer max. 10`)

2.5 Besprechung der Punkte von Interesse/Weiterarbeit (Festlegung durch FSL und LiVD) (Dauer max. 10`)

2.6 Tabelle und Karten werden der LiVD am Ende des Gesprächs ausgehändigt.

 

Ein erstes Gespräch über den Ausbildungsstand kann auf Wunsch der LiVD schon zu einem früheren Zeitpunkt in Einzelgesprächen mit den Ausbildenden stattfinden. Durch die 1:1-Situation ergibt sich ganz deutlich ein Gesprächscharakter. Der gegenseitige Austausch steht im Vordergrund und mündet in Absprachen über Schwerpunkte der weiteren Ausbildung. Ausgangspunkt für das Gespräch ist auch hier eine Rückschau und Selbstreflexion der LiVD.

 

3. Protokoll

3.1 Protokolliert werden vorrangig Maßnahmen zur Weiterarbeit.

3.2 Die zusammengeführte Tabelle wird dem Protokoll beigefügt. Abweichungen und Ergänzungen hiervon werden protokolliert.

3.3. Von den Karteikarten kann zur Dokumentation des Gespräches ein Foto gemacht und dem Protokoll beigefügt werden.

 

4. Abkürzungen
GüA Gespräch(e) über den Ausbildungsstand
FSL Fachseminarleiterinnen und Fachseminarleiter
LiVD Lehrkraft im Vorbereitungsdienst
APVO-Lehr Ausbildungs- und Prüfungsverordnung