Dr. Heike Kahl
Fast jeder steht in unterschiedlichen Konstellationen in Veränderungsprozessen. Es tut gut dabei zu glauben, dass man alles gut „im Griff“ hat – ein Leitbild erarbeitet, den vor einem liegenden Prozess bis ins Detail beschrieben, Checklisten entworfen und dabei alle gängigen Stichworte benutzt hat: Partizipation, Netzwerk, Systematik, lernende Organisation und tausend mehr.
In der Praxis wird aber schnell deutlich, dass es einen Widerspruch gibt zwischen hehren Zielen und den auftretenden Umwegen, Verlangsamungen, Konflikten und Dilemmata.
Die Erfahrung aus der Entwicklung in der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung soll ermuntern, Paradoxien und das Unvollkommene nicht als Störfaktor und Mangel, sondern als Ressource und Erfolgsquelle von Veränderungsprozessen zu verstehen und sich der eigenen Rolle dabei bewusst zu werden.