Es ist ein verregneter, nebeliger Septembermorgen und man schwimmt in Winterjacke in einem Fluss. Klingt wie ein Alptraum? War es auch, aber der Rest der Ruderfahrt 2022 hat es schnell wieder vergessen gemacht. Wir haben uns am 19. September im Bootshaus der Uni Göttingen im Fuldatal getroffen und waren gut ein Drittel Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 13. Jahrgangs. Dazu kamen zwei Mädchen aus dem 12. Jahrgang. Die Fahrt begann mit der Aussicht auf fünf Tage mit durchschnittlich 16 Grad, Nieselregen und Rudern von morgens bis abends. Aber halb so schlimm, dachten wir uns, denn immerhin werden wir bestimmt nicht ins Wasser fallen… das dachten wir nur solange, bis wir die Boote gesehen haben, die wir uns zur Verfügung standen, denn diese waren selbst an der dicksten Stelle dünner als unsere Hüften.

Direkt nach dem Ankommen wurde auch keine Zeit verschenkt und ein Mitschüler wurde als erster auf ein Boot losgelassen. Er war dann übrigens auch der Erste, der ins Wasser gefallen ist und uns die Illusion von einer schwimmfreien Woche genommen hatte. Allerdings hatte der Rest dann erst einmal die Möglichkeit, sich in breiteren Mannschaftsbooten an das Rudern zu gewöhnen und nur wenige trauten sich schon in den schmalen Einer. Wir haben ziemlich zügig gelernt, dass man beim Rudern schnell ins Schwitzen kommt und die Temperaturen der Woche mitsamt der Schauer sogar als sehr angenehm empfunden wurden.

So kam es am Montag, dass sogar ein paar Jungs freiwillig vom Steg aus ins Wasser gesprungen sind und sich dabei überraschenderweise nicht einmal erkältet haben. Die Verpflegung wurde gruppenweise aufgeteilt, sodass jeden Tag die Mahlzeiten von anderen Schülern organisiert wurden. Auch für das Einkaufen, Putzen und den sogenannten Stegdienst gab es abwechselnde Gruppen.

Am Dienstag gab es neben dem Geburtstag eines Teilnehmers auch den Höhepunkt der Anzahl an Leuten, die mit dem Einer gekentert sind, aber dafür schaffte es am Mittwoch der Großteil, auf dem Boot ruhig zu balancieren und einige fingen schon richtig an zu fahren.

Was am Montag so ziemlich unmöglich erschien, wurde doch möglich und hat uns ehrlich gesagt Spaß gemacht. Fest stand, dass wir am Donnerstag eine Prüfung ablegen sollten und dabei eine Strecke im Einer unter Beobachtung rudern mussten. Es wurde also von allen sehr bemüht an der Technik gearbeitet, wobei man besonders bei einigen eine unglaubliche Entwicklung beobachten konnte. Weil aber wirklich ausnahmslos alle KursteilnehmerInnen hartnäckig geübt haben, verlief die Prüfung am Donnerstag für die allermeisten reibungslos.

Allerdings lief dann doch nicht alles so reibungslos, denn es kam vor, dass jemand auf eine Biene trat – und das mit Allergie auf Bienen. Leider ging auch eine Brille beim Kentern verloren, was dem Teilnehmer eine Migräne bescherte. Zwei Teilnehmer mussten aufgrund von Erkältung die Fahrt vorzeitig verlassen. Der Rest hatte dann noch einen entspannten Tag bei sehr angenehm warmen Wetter und ist am folgenden Freitagmorgen ohne weitere Zwischenfälle wieder abgereist. Im Großen und Ganzen war die Ruderfahrt ziemlich lustig, erfolgreich und ein guter Weg, um sich den Rest des Halbjahrs vor dem Sportunterricht zu drücken 😉

von Hannah Uhlmann (Jahrgang 13)