Herz-Kreislauf-Stillstände außerhalb eines Krankenhauses stellen die dritthäufigste Todesursache in Deutschland dar. Hiervon treten 65 Prozent der Herz-Kreislauf-Stillstände zu Hause auf. Oftmals befinden sich Familienangehörige, Passanten oder Arbeitskolleginnen und -kollegen in der Nähe, die sofort Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten können. Da jede Sekunde zählt, ist es wichtig, dass Zeugen des Herz-Kreislauf-Stillstandes keine Scheu vor Wiederbelebungsmaßnahmen haben. Aber nur in 51,2 Prozent der Fälle wird eine Reanimation durch Laien begonnen (vgl. Bundesministerium für Gesundheit, 18.01.2024).
Unsere Schülerinnen und Schüler könnten ebenfalls jederzeit eine Situation erleben, in der eine Person in ihrer Nähe einen Herz-Kreislauf-Sillstand erleidet. Sei es während des Unterrichts, im häuslichen Umfeld, beim Fußballtraining oder beim Shopping in der Stadt – in jedem Fall ist sofortige Hilfe nötig. Jedoch wissen viele Jugendliche und Erwachsene nicht, wie sie in einer solchen Situation handeln sollen.
Für das Gymnasium Groß Ilsede gehört es mit zur Schulbildung dazu, dass jede Schülerin und jeder Schüler lernt, wie man eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführt, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein. Vor diesem Hintergrund wurde die Projektgruppe „First Aid For All – Hannover“ Ende Januar an das GGI eingeladen, um einen Lebensretter-Workshop mit dem 9. Jahrgang durchzuführen und den Schülerinnen und Schülern des 9. Jahrgangs die Grundlagen der Reanimation beizubringen. Bei der Projektgruppe handelt es sich um Medizinstudierende der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), die sich ehrenamtlich dafür engagieren, Schülerinnen und Schüler zu Lebensretterinnen und Lebensrettern auszubilden.
Ende Januar reisten sechs Medizinstudierende der Projektgruppe an das GGI, um die 90 Schülerinnen und Schüler in der Theorie und Praxis zu schulen. Hierbei stand das Erlernen der Herzdruckmassage an oberster Stelle. Diese wurde in Kleingruppen an Reanimationspuppen geübt, sodass jeder Schüler und jede Schülerin am Ende des Lebensretterworkshops selbst einmal eine Herzdruckmassage über mehrere Minuten durchgeführt hat. Darüber hinaus wurde die stabile Seitenlage geübt und der Umgang mit einem Defibrillator gezeigt, da Defibrillatoren mittlerweile an vielen öffentlichen Orten verfügbar und zugänglich sind.
Am Ende des Tages war der Lebensretter-Workshop ein voller Erfolg, da in der Vorbesprechung fast alle Schülerinnen und Schüler äußerten, dass sie keinerlei Vorerfahrungen mit der Reanimation haben. Besonders begeistert zeigte sich Herr Bondzio, der die Projektgruppe „First Aid For All – Hannover“ für das GGI gewinnen konnte: „Mir war es von großer Bedeutung, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie mit einer solchen Situation umgehen können. Dies ist uns mithilfe der Medizinstudierenden der MHH durch den Lebensretter-Workshop gelungen. In der Zukunft sollen noch mehr Jahrgänge von dem Engagement der Projektgruppe profitieren, damit noch mehr Schülerinnen und Schülern zu Lebensrettern werden können“.