Krankheit und Tod

Grundschüler sprechen über Krankheit und Tod
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Blumentöpfe für neue Pflanzen haben Enja Mersmann und Greta Bangen mit Inga Ekelhoff von der Hospizhilfe und ihren Mitschülern Felix Kuhn und Kira Bosmann bemalt (von links). Foto: Plawer

Von Günter Plawer

Die Mädchen und Jungen der Grundschule Bookholt in Nordhorn haben sich vor einigen Tagen mit einem schwierigen Thema beschäftigt. Sie haben mit Mitarbeiterinnen der Hospizhilfe über Krankheit und Tod gesprochen.

Nordhorn. „Hier muss noch eine andere Farbe hin, vielleicht Gelb?“ Felix Kuhn sucht in dem kleinen Kasten vor ihm nach Buntstiften. In der Hand hat er einen kleinen Blumentopf, der schon ganz schön bunt aussieht. Felix ist acht Jahre alt und geht in die vierte Klasse der Grundschule Bookholt. In dieser Woche geht es ums Kranksein, ums Traurigsein und um Sterben und Tod. Darüber reden sie nicht nur mit ihrer Klassenlehrerin Claudia Büßis-Barlage, sondern auch mit den Mitarbeiterinnen der Hospizhilfe in der Grafschaft Bentheim. Die Hospizhilfe ist ein Verein, der sich um Menschen kümmert, die so schlimm krank sind, dass sie nicht mehr weiterleben können und sterben müssen.

„Manchmal werden Menschen auch ganz anders, wenn sie krank sind“

„Am Montag haben wir unsere Babyfotos mitgebracht“, berichtet Kira, „da haben wir dann gesehen, wie klein wir damals waren und wie wir uns schon verändert haben und größer geworden sind. Manche hatte als Baby ganz dunkle Haare und jetzt sind sie blond.“ – „Aber manchmal werden Menschen auch ganz anders, wenn sie krank sind“, erzählt Greta, „und dann müssen sie vielleicht auch sterben. Das ist dann für alle schlimm. Für den Kranken, aber auch für seine Familie und für die Freunde.“ Alle Mädchen und Jungen stimmen ihr zu. „Dann sind alle ganz schön traurig und weinen auch!“, sagt Greta. „Aber Menschen müssen auch sterben“, sagt Felix, „sonst hätten wir ja alle gar keinen Platz.“

Felix hat seinen Blumentopf fertiggemalt. „Und was machen wir jetzt?“ fragt er Inga Ekelhoff von der Hospizhilfe. „Erinnerst du dich an heute in der ersten Stunde?“, entgegnet sie. „Ach ja, jetzt kommt da Blumenerde rein und dann pflanzen wir ein Samenkorn“, sagt Felix. „Weißt du denn auch noch warum?“, will Inga Ekelhoff wissen. „Das ist das neue Leben, das entsteht. Da kommt dann eine neue junge Pflanze heraus. Das haben wir doch heute Morgen in der Geschichte gehört“, sagt Felix und erklärt: „Das Leben geht immer weiter.“

Die Hospizhilfe in Nordhorn bietet diese Projektwoche für alle Grundschulen an.