Sechs Bürger aus Osterholz – der Hofbesitzer Butt, der Kahnschiffer Schriever, der Bäckermeister Werbe, der Ackerbürger Heilshorn, der Hauptlehrer Meißner und der Pastor Küster beschlossen 1879 eine Volksschule in Osterholz zu bauen.
Am 17. April 1882 zogen 290 Kinder und 4 Lehrer in das neue Schulhaus der heutigen Findorffschule. Mit 72 Kindern in einer Klasse begann der Unterricht in den neuen Räumen. Die Schule in Osterholz vergrößerte sich schnell, die Anzahl der Kinder nahm zu, doch auch die Pädagogik änderte sich, so dass die Klassen etwas kleiner wurden. 1910 unterrichteten bereits sechs Lehrer, 1924 acht Lehrer in der Volksschule Osterholz. Erst 1917 wurden zwei Lehrerinnen eingestellt, vorher weigerte man sich eine Dame als Lehrerin einzustellen. 1899 beschließt man auf dem Schulgelände eine Turnhalle zu errichten. In dem gleichen Jahr erfolgte der Anschluss des Schulhauses und der Turnhalle an die elektrische Beleuchtungsanlage. Die Turnhalle diente bis zum letzten Umbau 2002, bei allen Großveranstaltungen als Aula. Im Jahr 1931 beschloss das Kollegium den Kindern in der Pause Milch zum Frühstück anzubieten. In einer Konferenz am 16. Dezember 1931 fassten die Kollegen den Beschluss, der Schule den Namen des Kolonisators der Moorgegend, Jürgen Christian Findorff, zu geben.Am 18. April 1932 fand in der Turnhalle der Volkshochschule Osterholz eine Feierstunde anlässlich des 50jährigen Geburtstages statt, in der der Bürgermeister Stephan der Schule den Namen „Findorffschule“ verlieh.
1936 wird die Schule an das Trinkwassernetz angeschlossen. 1939 beginnt für die Findorffschule die Auswirkungen der Kriegszeit, in der Turnhalle wird Getreide gelagert, im Winter 1940 muss der Unterricht wegen Kohleknappheit ausfallen und später, 1944, diente das Schulhaus als Notquartier für Ausgebombte und Flüchtlinge. Erst im September 1945 kann der Unterricht wieder beginnen.
Zwischen 1951 und 1952 wird die Dienstwohnung im Schulhaus in Klassenräume umgebaut, es entstehen auch ein Lehrerzimmer, ein Rektorenzimmer und ein Lehrmittelraum. Auch wurde die Schule an die Kanalisation angeschlossen und es entstanden neue Toiletten.1957 hat die Findorffschule 11 Klassenräume, aber der Werkunterricht fand noch auf dem Dachboden statt und fiel daher im Winter aus. Die Schülerzahlen stiegen weiter, sodass 1964 immerhin 484 Kinder in 15 Klassen unterrichtet wurden. Es entstand ein neuer Trackt mit vier neuen Klassenräumen und 2 Gruppenarbeitsräumen.Als die Kinder der türkischen Gastarbeiter aus Osterholz-Scharmbeck ihre schulische Betreuung hier fanden, wurde auch eine türkische Lehrerin eingestellt.
Fortan sollten in der Findorffschule nur noch Kinder der Grundschule unterrichtet werden.
Der vorhandene Raum für 16 Klassen von 1972 wird seit 1982 von 10 Klassen genutzt.
Im Jahre 2002 wird die Findorffschule komplett renoviert. Drei neue Klassenräume, eine Schulbücherei, ein Computerraum, ein Werkraum und eine Pausenhalle mit Bühne und Toiletten im Hauptgebäude entstehen.
Die Findorffschule ist nach wechselhafter Geschichte, seit 1975 eine Grundschule und heute, mit ca. 175 Schülerinnen und Schülern, 12 Lehrkräften, vier pädagogischen Mitarbeiterinnen, einem Hausmeister, zwei Raumpflegerinnen und einer Sekretärin eine überschaubare Schule geblieben, in der jeder jeden kennt und Kinder sich zu Hause fühlen.