Das Waldklassenzimmer

Eine Kurzpräsentation des Waldkonzeptes unserer Kollegin Laura Guevara finden Sie hier.

1. Unser Waldklassenzimmer

Ein Waldklassenzimmer eignet sich hervorragend, allen Kindern ein Lernen mit allen Sinnen zu ermöglichen. Der Wald bietet viele Möglichkeiten handlungsorientiert das Lesen, Rechnen und Schreiben zu erlernen. Fächerübergreifend erfahren die Kinder so etwas über ihre unmittelbare Umwelt und sie lernen ganz nebenbei ihre Umwelt zu schätzen und pfleglich damit umzugehen. Neben dem hohen pädagogischen Wert hat das Waldklassenzimmer auch einen gesundheitlichen Vorteil durch den regelmäßigen Aufenthalt an der frischen Luft.

Unser „Waldklassen“-Modell:

  • Jede Regelklasse kann eine Waldklasse sein
  • Ab der 1. Klasse möglich
  • 3 bis 4 Stunden pro Woche werden im Waldklassenzimmer und in der freien Natur verbracht (Waldtag)
  • Es wird regelmäßig Zeit im Wald verbracht
  • (wenn gewünscht) mindestens 4x jährlich Führungen durch den Wald zu den verschiedenen Jahreszeiten mit „unserem“ Förster Herrn Tegtmeyer
  • Alternative: Das Waldklassenzimmer steht allen Klassen offen. Das heißt, auch „Nicht-Waldklassen“ können das Waldklassenzimmer im Rahmen verschiedener Projekte jederzeit besuchen und nutzen.

Unser Waldklassenzimmer besteht aus einem Bauwagen mit Bänken, verschiedenen Forschungsmaterialien (Büchern, Becherlupen, Kreide, uvm.), Sitzkissen, einem Baumstamm-Sitzkreis im Freien, Tischen und Bänken im Freien sowie einer Komposttoilette im Nordwohlder Hülsenberg Wald. Das Gelände um den Bauwagen herum bis zu den angrenzenden Wegen steht für Forschung, Spiel und Erkundungstouren zur Verfügung.

2. Unser Bild vom Kind

Die Kindheit wird in der Waldpädagogik nicht als etwas zu überwindendes, sondern als eigene Lebensphase gesehen. Die Kinder haben das Recht auf eigene Räume, Zeit, Ausdrucksformen und Bedürfnisse. Ihnen wird etwas zugetraut und sie werden als kompetente Menschen wahrgenommen.

3. Ziele unserer Waldpädagogik

Das Konzept “Lernen mit Kopf, Hand und Herz” von Johann Heinrich Pestalozzi ist ein Grundbaustein der Waldpädagogik. Im direkten Kontakt erleben die Kinder die Schönheit der Natur mit allen Sinnen. Sie erfahren in unmittelbarer Auseinandersetzung und entwickeln einen besonderen Bezug zum Wald, was im spielerischen Tun geschieht. Den Kindern werden Werte vermittelt, wie Respekt vor Mensch, Umwelt und Natur. Das Ziel der Waldpädagogik ist der verantwortungsbewusste und nachhaltige Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Außerdem soll die “Gestaltungskompetenz” der Kinder ausgebildet werden.
Mit “Gestaltungskompetenz” wird die Fähigkeit bezeichnet, Wissen über nachhaltige Entwicklung anwenden und Probleme nicht nachhaltiger Entwicklung erkennen zu können.

4. Methodisch-Didaktischer Ansatz

In der Waldpädagogik werden Wissen und Kompetenzen unter verschiedenen Aspekten vermittelt.

Erlebnisorientierung: über Sinne und Gefühle angesprochen
Erfahrungsorientierung: Kinder bringen Erfahrungen mit. An diese wird angeknüpft.
Orientierung an der Lebenswelt: gelerntes aus dem Wald sollen die Kinder in ihre Lebenswelt übertragen
Projektorientierung: langfristige Prozesse zu planen wird immer wichtiger. Projektarbeit ist also ein gutes Übungsfeld.