Einen spannenden Besuch erlebten wir von der Schülerzeitung im Rathaus von Emsbüren. Als junge Journalisten waren wir vom Bürgermeister Bernhard Overberg zu einem interessanten Interview eingeladen worden.
Wie wird man Bürgermeister? Welche Aufgaben hat dieser? – Mit diesen und anderen Fragen wollten wir einen Einblick in den Alltag des Kommunalpolitikers gewinnen.
Herr Overberg berichtete, dass er über seinen Beruf – er war lange Zeit in der Kreisverwaltung Meppen und der Stadtverwaltung Lingen tätig – zur Politik gefunden habe. Über die vielen politischen Ausschüsse in Meppen und später auch in der Stadtverwaltung Lingen habe er viel Erfahrung im politischen Bereich gewonnen, die er nun in seine Tätigkeit als Bürgermeister einbringen könne. 2006 habe er sich als parteiloser Kandidat für das Amt des Bürgermeisters zur Wahl gestellt und sei mit 61,3 % gewählt und 2014 im Amt bestätigt worden.Warum aber parteilos, wollten wir wissen.
Darauf erwiderte er, dass gerade die Parteilosigkeit ihm die Möglichkeit biete, freier zu entscheiden, weil er kein Parteisoldat sein müsse. Das Schönste an der Tätigkeit des Bürgermeisters sei für ihn, dass dieser Beruf abwechslungsreich und vielseitig, aber auch stressig sei. Für den Bürgermeister ist es immer wieder eine Erleichterung, wenn Ziele in die Tat umgesetzt werden, wenn es gelingt, Emsbüren weiter zu entwickeln und zukunftssicher zu machen. „Es ist für mich eine Herzensangelegenheit das für meine Heimatgemeinde machen zu dürfen“, betonte er. Ein aktuelles Beispiel für die Umsetzung eines Ziels ist der neue Skate-Park für die Jugendlichen. Da der alte in die Jahre gekommen war, hatte sich Herr Overberg schon vor längerer Zeit für einen neuen eingesetzt, den er uns Jugendlichen versprochen hatte. Während des Gesprächs gab er bekannt, dass die alten Skate-Geräte bereits demontiert und die neuen bestellt seien. Dann wollten wir wissen, inwieweit Herr Overberg auf die Mitarbeit des Gemeinderates angewiesen sei. „Letzten Endes ist es so, dass der Gemeinderat irgendwo mein Chef ist“, erfuhren wir vom ihm im Interview. „Meine Aufgabe ist es hier mit meinen Mitarbeitern, Beschlüsse, Ideen und Anregungen aufzunehmen, auf Umsetzbarkeit zu prüfen, um sie dann in den Gemeinderat zu geben und auf den Weg zu bringen.“
Herr Overberg stellte sich während des Interviews als offener und aufgeschlossener Kommunalpolitiker dar, der uns auch einen Einblick auch in politische Entscheidungen gewährte. Denn unsere letzte Frage war, wieso Rossmann eine neue Filiale errichten könne, obwohl noch eine alte Schlecker-Filiale existiert. Darauf erklärte er, dass Rossmann eine bestimmte Filialgröße benötige, und zwar an einem Ort, an dem viele Menschen einkaufen. Weil die ehemalige Schlecker-Filiale neben Kik aber keine dieser Bedingungen erfülle, baut Rossmann nun neben dem Aldi-Markt eine neues Gebäude, das voraussichtlich im Herbst dieses Jahres eingeweiht werde.
Im sehr informativen Gespräch wurde uns schnell klar, dass das Amt des Bürgermeisters vielseitig und abwechslungsreich ist und dass Herr Overberg es bis heute nicht bereut hat, Bürgermeister zu sein.
Text: Janis Budde, Kilian Mülder, Louis Schröer, Dominik G. Smit