Anlässlich des diesjährigen Gegenbesuchs in Catanzaro Lido erschien auf dem dort ansässigen Informationsportal „Catanzaroinforma.it“ folgender Artikel:
Am Fermi gilt das Motto „Wir sind Europa“
Eine intensive Zeit des kulturellen Austauschs für das Sprachgymnasium von Catanzaro
„Wir sind Europa.“ – Das ist das Motto, unter dem der Monat Mai am Fermi stand. Die Schülerinnen und Schüler des Sprachgymnasiums „Fermi“ in Catanzaro Lido erlebten eine intensive Zeit des kulturellen Austauschs.
Sie beschäftigten sich in der Woche vom 9. bis 16. Mai mit der deutschen und der französischen Kultur, die durch das Lycée Douai Bio Tech‘ aus Douai (Frankreich) und der Europaschule aus Haren (Deutschland, Niedersachsen) vertreten wurde. Außerdem unternahmen die Schülerinnen und Schüler der ersten Klassen vom 20. bis 27. Mai eine Fahrt zum Städtischen Gymnasium Xanten (Nordrhein-Westfalen), um einen Gegenbesuch zum bereits im Oktober erfolgten Italienaufenthalt abzustatten.
Es war dieses Mal eine internationale Erfahrung unter drei Flaggen, die 100 Schülerinnen und Schülern zuteilwurde. Dabei waren sie zwei Wochen lang an intensiven Unternehmungen beteiligt: Den Anfang machte der Park Scolacium, der immer mehr zu dem Ort wird, der unserer Stadt ihre Identität verleiht, indem er zu einer Pflichtstätte der europäischen Begegnungen wird. Als Pflichtstätte gilt mit Blick auf den Austausch mit Xanten auch das Gegenstück „APX“ (Archäologischer Park Xanten), ein Park, der dieselben Charakteristika wie unserer aufweist. Er bleibt ein Zeugnis jener kulturellen, politischen, sozialen und wirtschaftlichen Kontinuität und Einheit, in der unser Europa entsteht und die dazu beiträgt, den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Gespür für ihre gemeinsame Identität zu verleihen. Zu den Etappen in Kalabrien zählten Reggio Calabria mit dem dortigen Museum, die Bronzen, die lange Promenade, der „schönste Kilometer Italiens“ sowie Scilla, Chianalea, Tropea und das Castello di Santa Severina. Außerdem stand die Cantina Russo e Longo in der Umgebung von Crotone auf dem Programm, wo eine Probe typischer, regionaler kulinarischer Spezialitäten stattfand, die eine weitere Stärke unserer Region sind.
Die Jugendlichen, die zu Besuch in Deutschland waren, unternahmen in Gruppen weitere Ausflüge und Aktivitäten: Auf dem Programm standen das Van-Gogh-Museum in Amsterdam, der Besuch der nun stillgelegten Fabrik des Landschaftsparks Nord-West in Duisburg als Beispiel für „industrielle Archäologie“ sowie ein gemeinsamer Nachmittag in Oberhausen mit einem der größten Einkaufszentren und dem Tiger Jump, wodurch sich die Gelegenheit bot, sich gemeinsam zu amüsieren. Zuletzt wurde die Kriemhild-Mühle besucht, um Brot herzustellen. Auch das wird für jeden, der daran teilgenommen hat, eine unvergessliche Erfahrung bleiben.
Gemeinsam erlebte man auch den unterschiedlichen Schulalltag. Eine norddeutsche und eine nordfranzösische Schule trafen auf eine Schule aus Süditalien und konnten gemeinsam entdecken, dass die eigenen Welten gar nicht so weit voneinander entfernt sind, dass Themen sie verbinden und dass es fantastisch ist, sich als Bewohner eines „gemeinsamen Hauses“ zu fühlen, in dem alle zusammen aufwachsen können. „Wir sind Europa“ stand auf der großen Torte des Abschiedsfestes und dieses Motto ging in Papier- oder digitaler Form aus Gruppenarbeiten hervor. In diesen Arbeiten hat die Fantasie einen Raum gefunden, um Erfahrungen festzuhalten, die schon bald zu Erinnerungen werden. Die Tage in der Familie seien angenehm gewesen, so berichten es die Schülerinnen und Schüler, die sich in Gastfreundschaft, Offenheit und Wertschätzung übten.
Diese zweifellos positive Erfahrung animiert die Schulen zunehmend dazu, in diesem Sinne zu arbeiten. Austausche zu fördern und „sich zu begegnen“ war stets Anlass für Wachstum und Veränderung, nicht nur im Privatleben jedes Einzelnen, sondern auch im großen Rahmen der Geschichte, die manchmal in Vergessenheit gerät.
In unserer Zeit ist es notwendig geworden, zumindest eine Fremdsprache zu beherrschen. Mindestens drei Fremdsprachen sprechen zu lernen, wie es die Schülerinnen und Schüler eines sprachlichen Gymnasiums tun, bedeutet zu lernen, die Unterschiede zu überwinden und bessere Bürger zu werden. In die Strukturen einer Fremdsprache einzudringen bedeutet, zu lernen, die Perspektive des Anderen zu verstehen und zu akzeptieren. Keine Disziplin trägt mehr zu dieser höchsten Persönlichkeitsbildung bei.
Die Lehrerinnen Maurizia Maiano, Mariagrazia Leonetti und Caterina Mazzuca danken der Schulleiterin Teresa Agosto, die sie in dieser Unternehmung immer unterstützt. Außerdem geht ein Dankeschön an die französischen Kolleginnen und Kollegen Valerie Debary, Sylvie Crinon et Philippe Leclercq, an die deutschen Kolleginnen und Kollegen Christian Rinné und Lisa Hess aus Haren und Andreas Gorczok und Jennifer Koss aus Xanten.
https://www.catanzaroinforma.it/notizia126347/Al-Fermi-vige-motto-Noi-siamo-lEuropa.html
(31.05.2019)
Übersetzung aus dem Italienischen: Lisa Hess