Gymnasium Haren arbeitet mit französischer Schule zusammen
Haren. Ein eher zufälliges Kennenlernen anlässlich des Besuchs der italienischen Partnerschule des Gymnasiums Haren im Frühjahr 2019 hat zu einem neuen Austauschprojekt der Schule mit dem Lycée Biotech Douai geführt. Eine französische Delegation stattete dem Gymnasium der Schifferstadt einen Besuch ab, bei dem viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit besprochen wurden.
Federführend verantwortlich für die Intensivierung des bei einem Besuch in Douai vertieften Kontakts war seitens des Gymnasiums Haren Studienrätin Lisa Heß. Gemeinsam mit Oberstudienrat Thorsten Vogel hatte sie ein umfassendes Rahmenprogramm organisiert, das die achtköpfige Delegation, bestehend aus Lehrern und Schülern, unter anderem zur Meyer Werft, nach Leer sowie Münster führte. Zwischenzeitlich lotete man Möglichkeiten einer Zusammenarbeit aus. „Die Schule in Douai ist einerseits vergleichbar mit einem deutschen Gymnasium, andererseits besitzt sie auch einen berufsbildenden Zweig im Bereich der Nahrungsmittelerzeugung und -verarbeitung“, wies Lisa Heß auf die Besonderheit der Schule hin. So beherberge das Lycée Biotech etwa eine hauseigene Brauerei, in der eigenes Bier hergestellt und professionell vermarktet und vertrieben werde. Zudem lege man an der nordfranzösischen Schule großen Wert auf den Aspekt Nachhaltigkeit. Hier gebe es Anknüpfungspunkte an die Ausrichtung des Gymnasiums Haren.
Darüber hinaus sei die geografische Lage der Stadt Douai vor dem Hintergrund der deutsch-französischen Geschichte von besonderer Relevanz. Gedenkstätten in der Umgebung zeugten von den ehemaligen Schlachtfeldern aus dem Ersten Weltkrieg. Diese Kriegsschauplätze seien mittlerweile Orte der Erinnerung und gleichzeitig ein Mahnmal für Frieden und Freiheit – Werte, für die auch das Gymnasium Haren als Europaschule einstehe. Somit ergeben sich für beide Bildungseinrichtungen inhaltlich spannende Perspektiven, sodass zukünftig Elftklässler die Möglichkeit haben sollen, sich gegenseitig zu besuchen und bei naturwissenschaftlichen oder historischen Projekten zu-sammenzuarbeiten. Dabei spricht man auf Harener Seite bewusst nicht nur die Gymnasiasten an, die Französisch als zweite Fremdsprache gewählt haben. „Sprachliche Barrieren stellen kein Hindernis für gemeinsame Unternehmungen dar“, ist sich Lisa Heß sicher, vielmehr könne man auch auf Englischkenntnisse zurückgreifen und weitere kreative Formen der Kommunikation finden. pm
aus: Meppener Tagespost, Ausgabe 18.02.2020, S. 14