Am 18.6.2019 machten sich 48 Lateinschüler des Jahrgangs 9 in Begleitung ihrer Fachlehrer Dr. Brust und Ph. Sautter auf die mittlerweile traditionelle Reise zum Römermuseum in Kalkriese. Dort vermutet man das Schlachtfeld der berühmten „Schlacht am Teutoburger Wald“ zwischen den Römern unter ihrem Feldherren Varus und den Germanen unter Führung des Arminius.
Bei strahlendem Wetter kam die Reisegruppe an und wurde dann kursweise auf die beiden sympathischen und sehr kompetenten Museumsführerinnen aufgeteilt. Zunächst stand ein Rundgang durch die ständige Ausstellung auf dem Plan. Hier wurde zunächst die Entdeckungsgeschichte des Schlachtfeldes mit allen ihren Überraschungen und Zufallsfunden anschaulich vor Augen geführt. Dann ging es zum zentralen Ausstellungsthema: Die Römer in Germanien und der Umgang der Germanen mit ihnen zurzeit des Varus. Sehr lebendig wurde die Ausrüstung und das Leben der römischen Soldaten sowie der Herrschaft der Römer in Germanien vorgestellt. Es wurde deutlich, dass die Germanen den Römern in einer offenen Feldschlacht nichts entgegenzustellen hatten, aber auch, dass sich v.a. Varus gegenüber den Germanen selbst aus römischer Sicht nicht korrekt verhalten hat. Das Leben seines überlegenen Gegners, Arminius wird, soweit es bekannt ist, vorgestellt und seine Motivation, sich gegen die Römer zu stellen, deutlich. Nun ging es zur eigentlichen Schlacht und ihren Kampfbedingungen sowie den Funden, die sie hinterlassen hat. Beeindruckend wurde verdeutlicht, wie ungünstig das von einem regelrechten Urwald bewachsen Gelände für die Römer war und mit welcher List Arminius die Römer in eine Falle locken und schließlich drei römische Legionen (mehr als 12% der gesamten römischen Streitkräfte!) vernichten konnte. Danach gang es ins Museumsgelände. In einem Waldstück wurde an einem praktischen Beispiel noch einmal deutlich, wie ungünstig das Gelände für die Römer war: Eine scheinbar kleine Pfütze entpuppte sich als knietiefes Loch! Wenn ein römischer Soldat mit seinen 40 kg. Marschgepäck da hineingeriet, konnte er sich von alleine nicht mehr befreien. Dies hatte natürlich Auswirkungen auf die Marschleistung der ganzen Truppe, die unter Führung von Varus hier durchziehen wollte. Danach wurden die inzwischen als römisch erkannten Wallanlagen besucht und die Kampfsituation angesprochen. Günstig war, dass eine 4. Klasse einer anderen Schule gerade das Kampfgeschehen nachstellte. So nahmen alle einen lebendigen Eindruck von der Schlacht mit. Zum Schluss wurde eine Ausgrabungsstelle besucht und die Grabungsbedingungen für die Archäologen dargestellt: Die Funde der Römerzeit liegen teilweise bis zu 1,20 m unter der Erdoberfläche. Nach herzlichem Dank für die lebendige Führung fuhr die Reisegruppe wieder nach Haren zurück.
Dr. Brust