Regionalwettbewerbe „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ in Lingen
Von Wilfried Roggendorf
Lingen. 171 Schülerinnen und Schüler aus den Landkreisen Emsland, Grafschaft Bentheim und Osnabrück haben jetzt in den Berufsbildenden Schulen Lingen beim 53. Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ insgesamt 88 Projekte präsentiert.
„Jugend forscht“ ist ein bundesweiter Nachwuchswettbewerb, der besondere Leistungen in Naturwissenschaften, Mathematik und Technik fördert. Seit dem Beginn 1965 wachsen die Teilnehmerzahlen. 2020 beteiligten sich 11 768 junge Menschen. „Schaffst Du!“ lautet das Motto des 55. Wettbewerbs, der auf Regionalebene beginnt.
Viele der in Lingen präsentierten Projekte beschäftigten sich mit Themen aus dem Bereichen Gesundheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Aber auch technische Arbeiten waren vertreten.
Siegfried Wigger, Fachbereichsleiter Physik am Studienseminar Meppen und Leiter des Regionalwettbewerbs in Lingen, war beeindruckt von der Begeisterungsfähigkeit der Schüler und der guten Stimmung bei der Präsentation ihrer Ergebnisse. Auch die Recherchefähigkeit der Schülerinnen und Schüler machte auf Wigger einen besonders starken Eindruck. Wigger freut sich auch über den steigenden Mädchenanteil: „Das ist ein bundesweiter Trend.“ Der Wettbewerbsleiter hob zudem das konstruktive Miteinander der Jurymitglieder, der Fachbetreuer der Wettbewerbsteilnehmer und der Organisatoren des Landkreises Emsland hervor.
Als Patenbeauftragter des Regionalwettbewerbs nahm der emsländische Landrat Marc-André Burgdorf die Siegerehrung vor. Er lobte die Teilnehmer dafür, dass sie mit individuellen Ideen, kreativen Methoden und unter Anwendung ihres Schulwissens zu Fragen beispielsweise des alltäglichen Lebens und des Umweltschutzes Lösungen anbieten könnten. Sein Vorgänger Reinhard Winter nahm als langjähriger Patenbeauftragter eine Goldene Nadel entgegen.
„Jugend forscht“ wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Zeitschrift „Stern“, der Industrie, Schulen und weiteren Paten unterstützt. Dazu gehört seit 45 Jahren auch der Landkreis Emsland. Teilnehmer unter 15 Jahren starten in der Sparte „Schüler experimentieren“, die älteren Teilnehmer bei „Jugend forscht“ in den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik oder Technik.
Die jeweils ersten Sieger des Regionalwettbewerbs in Lingen nehmen dann an den Landeswettbewerben in Clausthal-Zellerfeld („Jugend forscht“, 23. bis 25. März) oder in Oldenburg („Schüler experimentieren“, 12. bis 14. März) teil. Die Landessieger des Wettbewerbs „Jugend forscht“ treffen sich dann in der Zeit vom 21. bis 24. Mai beim Bundeswettbewerb in Bremen.
Strahlen und Zwiebel
Harener erforscht Wirkung von Radioaktivität
Mit Radioaktivität hat sich Andreas Hehler vom Gymnasium Haren beschäftigt. Der 16-Jährige wollte herausfinden, was für Schäden Radioaktivität genau verursachen kann und wie schnell dies vor sich geht. Zu diesem Zweck hat er Zwiebeln bestrahlt und unter dem Lichtmikroskop untersucht. „Die Farbe der Zellen geht verloren, und ihre Struktur wird vollkommen zerstört“, erläutert Andreas sein Ergebnis. An der Stellwand seines Standes hängt auch ein Foto des Kernkraftwerkes Emsland. „Im Normalbetrieb geht davon nur eine minimale Strahlung aus, und es ist nicht gefährlich“, behauptet der Schüler. Bei der Präsentation seiner Ergebnisse strahlte außer dem 16-Jährigen nichts. Seine Strahlenquelle hatte Andreas in Lingen durch einen Kugelschreiber ersetzt.
aus: Meppener Tagespost, Ausgabe 29.02.2020, S. 10