Gymnasium Haren zeigt Einsatz für den Klimaschutz
Von Matthias Engelken
Haren. Nicht nur protestieren, sondern auch informieren: Unter diesem Motto hatte es im vergangenen Herbst zum Klimaschutz eine Großkundgebung in Haren gegeben. Organisiert hatte sie eine Gruppe von Schülern am Gymnasium Haren. Mit nachhaltiger Wirkung, wie sich zeigt.
„Wir sind noch immer begeistert vom Erfolg“, erzählt Lilly Wilde. Die heute 16-jährige Schülerin des Gymnasiums Haren hatte im vergangenen Jahr gemeinsam mit Tabea Fischer, Janna Gerdes, Kirsten Guske, Mathilda Janssen, Antonia Veenker sowie mit Schülersprecher Julian Kathmann eine Großveranstaltung zum Thema Klimaschutz organisiert.
Weit über 800 Menschen waren dazu auf den Harener Marktplatz gekommen, hatten Reden gehört und auf Plakaten für den Klimaschutz geworben. Dabei sollte es nicht nur um das bloße Demonstrieren für den Klimaschutz im Sinne einer Anklage an Politiker, Institutionen, Konsumenten oder Unternehmen gehen.
„Vielmehr stellten sich die Schülerinnen und Schüler die Frage, was jeder Einzelne im Rahmen seines Konsumverhaltens zum Klimaschutz beitragen könne“, erzählt Christian Rinné. Der stellvertretende Schulleiter ist begeistert vom Engagement seiner Schüler: „Sie engagieren sich in besonderem Maße für den Klimaschutz und setzten am Gymnasium Haren mit eigenverantwortlich durchgeführten Projekttagen und der Organisation der Kundgebung in der Harener Innenstadt neue Maßstäbe hinsichtlich der Partizipation von Schülerinnen und Schülern in der Schule.“
Denn vorausgegangen waren der Demo zwei Projekttage direkt vor dem Tag der Kundgebung (wir berichteten mehrfach). Die Schüler hatten das Programm selbst gestaltet und 26 Workshops auf die Beine gestellt, einige auch außerhalb der Schule. Dabei ging es um bewusste Ernährung ebenso wie Insektenhotels, Treibhausgase, Artensterben, Mobilität oder die Frage, was an der eigenen Schule zu verbessern wäre.
Die Schüler fragten auch, was das eigene Konsumverhalten mit dem Klima zu tun habe und warum es so schwer ist, von fossilen Energieträgern wegzukommen. Gehalten wurden die Workshops von den Initiatoren, der Schülervertretung, Schülern des 12. Jahrgangs, Lehrern und der Elternschaft.
Für Schulleiter Michael Heuking sind seine Schüler gar ein persönliches Vorbild: „Sie klagen nicht an, sondern schauen, was sie selbst ändern können.“ Bewundernswert findet er die Auswirkungen: „Das außergewöhnliche Engagement der Schülerinnen und Schüler wird hier am Gymnasium Haren noch lange nachwirken, zumal deren Initiative von Beginn an auf Nachhaltigkeit angelegt gewesen ist.“
So hatte beispielsweise in der Folgezeit ein Akademieabend mit einem renommierten Klimaexperten stattgefunden, zudem befinde sich die Schule auf dem Weg zur Auszeichnung als „Umweltschule in Europa“, die unter anderem entsprechende inhaltliche Schwerpunktsetzungen voraussetzt.
Für ihr Engagement wurden die Schüler nun für den Wettbewerb „Kleine Alltagshelden 2019“ nominiert. Gesucht werden beim Wettbewerb, organisiert von den Freiwilligenagenturen und -zentren, den Familienzentren sowie dem Landkreis und der Meppener Tagespost, Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 15 Jahren, die sich im vergangenen Jahr in besonderer Weise für Mitmenschen eingesetzt haben oder ehrenamtlich aktiv sind.
aus: Meppener Tagespost, Ausgabe 29.02.2020, S. 16