123 Kunstwerke von Gymnasiasten im Rathaus Haren zu sehen
Von Heinrich Schepers
Haren. Bis zum 27. September werden 123 Kunstwerke von Schülern der Jahrgänge fünf bis zwölf des Gymnasiums Haren im Rathaus der Stadt Haren ausgestellt. Hier zeigen die jungen Künstler nicht nur eine große Bandbreite an Gestaltungstechniken, sondern demonstrieren auch kreatives Potenzial.
Mit den vielseitigen Gestaltungstechniken der Kunst haben sich die Schüler des Harener Gymnasiums während des diesjährigen Schuljahres im Kunstunterricht auseinandergesetzt. Entstanden sind zahlreiche anspruchsvolle Werke, die nun im Rahmen einer Ausstellung im Rathaus der Stadt Haren zu sehen sind und die facettenreichen Möglichkeiten bei der Herstellung von Kunst widerspiegeln. Farbenfrohe Malereien im Stil des Künstlers Ottmar Alt hängen hier neben mit Bleistift gezeichneten romantischen Landschaften. Werke mit bunten und abstrakten Fabelwesen sind ebenso zu sehen wie fotorealistische Porträts, die mit großer Präzision gezeichnet wurden. Daneben bereichern schwarz-weiß gestaltete Linoldrucke, Radierungen, Frottagen, Plastiken sowie Designstudien zu Stühlen und Lampen die Ausstellung. Auch einige provokante Bilder hängen in den Fluren des Rathauses, wie unter anderem Porträts von Stalin oder des Schockrockers Marilyn Manson.
Organisiert hat die Ausstellung der Kunstkreis Haren in Verbindung mit der Fachgruppe Kunst des Harener Gymnasiums. Eine Kooperation zwischen dem Fachbereich der Schule und dem Kunstverein besteht schon seit vielen Jahren. Wilhelm Berkenheger, Vorsitzender des Kunstkreises, lobte diese Zusammenarbeit, die für den Verein mit Blick auf den Nachwuchs „überlebenswichtig“ sei. Gleichzeitig zeigte er sich von den in der Ausstellung gezeigten Werken beeindruckt. „Mit ihren kreativen Arbeiten verdeutlichen die Schüler das breite Spektrum der künstlerischen Entfaltungsmöglichkeiten“, sagte Berkenheger und ergänzte: „Es wurde fantastische Kunst geschaffen.“
Harens stellvertretender Bürgermeister Hartmut Bruns freute sich darüber, dass die „jungen Wilden“ im Rathaus eine Gelegenheit bekämen, ihr kreatives Schaffen zu präsentieren. Es gebe immer einen hohen technischen Anspruch bei der Bildkomposition und einen großen Aufwand, der hinter der Realisierung eines Kunstwerkes stehe. „Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit“, zitierte Bruns in diesem Zusammenhang Karl Valentin. „Ich wünsche mir deshalb, das vor allem junge Menschen in die Ausstellung kommen, sich die Werke ansehen und sich inspirieren lassen“, so der stellvertretende Bürgermeister. Er dankte dem Kunstkreis und den Vertretern der Lehrerschaft aus dem Fachbereich Kunst für die Unterstützung und die Organisation der Ausstellung.
Kreativität geben
Der stellvertretende Schulleiter des Gymnasiums Haren Christian Rinné erklärte, dass es wichtig sei, Schülern Raum für ihre Kreativität zu geben. „Dafür bietet der Kunstunterricht eine gute Möglichkeit“, so Rinné. Maria Wessels, Kunst-Fachbereichsleiterin des Harener Gymnasiums, erläuterte die verschiedenen Techniken, mit denen sich die Schüler während des Unterrichts auseinandergesetzt hatten. Sie hob hervor, dass die Entstehung von Kunst von einem komplexen Prozess begleitet werde, den die Schüler im Unterricht nachvollziehen müssten.
„Dazu gehören das Erfassen der Aufgabenstellung, die Motivfindung, die Übungen im Umgang mit den Techniken und oft das schmerzhafte Verwerfen von Ideen und Ansätzen“, so Wessels. Dieser intensive Prozess sei den Werken aber nicht anzusehen. Trotz der Grenzen, die aufgrund der im Lehrplan vorgesehenen Aufgabenstellung gezogen werden müssten, sei jedes Kunstwerk ein Ausdruck der Individualität und des kreativen Potenzials der jungen Künstler.
aus: Meppener Tagespost, Ausgabe 20.06.2019, S. 15