Interview mit Sönke Schneemann

Was bedeutet Glück für Sie?
Mit zunehmendem Alter bedeutet Glück natürlich vor allem Gesundheit. Nicht nur die eigene, sondern auch die der gesamten Familie. Wenn ich mitbekomme, wie es teilweise den Eltern meiner Freunde geht – unabhängig von Corona – dann bin ich schon sehr froh darüber und auch sehr dankbar, dass es meinen Eltern ganz gut geht. Und wenn ich sie besuche, ist es manchmal so wie früher – oder eben wie immer. Das würde ich als Glück bezeichnen.

Welches Ereignis in der Welt beschäftigt Sie?
Es ist wohl nicht wirklich ein Ereignis, eher eine Eigenart. Ich kann es derzeit nur schwer ertragen, wenn ich so manche Kommentare in den sozialen Netzwerken lese. Da werden Behauptungen  aufgestellt, ohne Belege dafür zu haben und das wird dann als Tatsache oder Wahrheit verkauft. Und wenn man es dann hinterfragt, kommt natürlich nichts mehr. Ich bin an einer sachlichen Diskussion immer sehr interessiert, wenn man unterschiedlicher Meinung ist. Wenn eine Meinung allerdings auf nachgewiesenen Falschinformationen beruht, wird es mit einer zielorientierten Diskussion natürlich schwierig…

Wie sieht ein typischer Arbeitstag von Ihnen aus?
Ich gehe mal davon aus, dass nicht ein derzeitiger Arbeitstag gemeint ist, denn der ist ja nicht typisch. Als es das Distanzlernen noch nicht gab (die Älteren
erinnern sich vielleicht…), ist der Vormittag ja durch den Stundenplan festgelegt. Nach der Schule dann überlege ich mir natürlich, was man am nächsten Tag mit den Schülerinnen und Schülern so machen kann. Ich plane aber selten für mehrere Stunden oder  Wochen. Das dauert dann mal länger und auch mal weniger lang. Das hängt von der Klassenstufe und vom Thema ab. Ich arbeite allerdings auch gerne abends/nachts, da kann es dann schon mal spät werden.

Was wären Sie geworden, wenn Sie nicht den Lehrerberuf ergriffen hätten?
Gute Frage. Ursprünglich wollte ich ja Elektrotechnik studieren und hatte auch schon ein entsprechendes Praktikum absolviert. Irgendwie hat sich das dann aber doch nicht ergeben. Ich weiß nicht mehr genau, wie es dann zum Umdenken gekommen ist. Vorbilder in der Familie gab es zumindest nicht. Da gibt es  keine weiteren Lehrer.

Unter uns: Wer ist anstrengender, die Lehrer oder die Schüler?
Sagen wir mal so: Es gibt sicherlich auch Lehrer und Lehrerinnen, die anstrengend sind…

Woher kommt die Vorliebe für Karohemden? Was würden Sie tragen, wenn Sie keine mehr tragen dürften?
Das kann ich wirklich nicht beantworten. Pullover mag ich nicht. Aber warum die Hemden kariert sein mussten, kann ich nicht erklären. Ab irgendeinem Punkt musste ich dann natürlich meinem Stil treu bleiben. Aber ich bin in der Schule auch schon mit einfarbigen Hemden gesehen worden. Und neulich sogar mit einem Pullover.
Und wenn ich keine karierten Hemden mehr tragen darf, dann wenigstens gestreifte – längsgestreift selbstverständlich…

War Ihre damalige Tanzpartnerin Ihre erste Flamme?
Nein, das war sie nicht – glaube ich. Nein, das hätte ich mir gemerkt… 🙂

Angenommen, Sie könnten spontan Ihren Namen ändern, wie würden Sie am liebsten
heißen?
Das habe ich Euch ja schon mal erzählt. Meinen Nachnamen würde ich nicht ändern.
Als Vornamen würde ich „Drafi Philip“ wählen. Auf meine Visitenkarten könnte ich dann nämlich „Dr. Phil. Schneemann“ schreiben.

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2 Antworten

  1. Simon sagt:

    Tolles Interview.
    Herr Schneemann war von 2002 bis 2004 mein Mathelehrer an der KGS

  2. Junis sagt:

    sehr sehr interesant und lehrreich

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