Die Ländervergleichsstudien
Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat in ihrer Gesamtstrategie zum Bildungsmonitoring die regelmäßige Durchführung von Ländervergleichen (seit 2015 umbenannt in Bildungstrends) beschlossen. Mit den zentral durchgeführten Vergleichsstudien wird überprüft und anschließend berichtet, inwieweit die in den Bildungsstandards der KMK formulierten Kompetenzanforderungen vor Abschluss des jeweiligen Bildungsabschnitts in den einzelnen Ländern von den Schülerinnen und Schülern erreicht werden.
Das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB)
Im Jahr 2004 haben die Länder das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) als wissenschaftliche Einrichtung gegründet, das seitdem u. a. mit der zentralen Überprüfung der Bildungsstandards für die Primarstufe und die Sekundarstufe I beauftragt wurde. Um das Kompetenzniveau der Schülerinnen und Schüler in der Berichtslegung anschaulich darstellen zu können, wurden Kompetenzstufenmodelle entwickelt, welche die verschiedenen Niveauanforderungen (Mindest-, Regel- und Optimalstandards) definieren.
Rhythmus der Durchführung
Die zentralen Vergleichsstudien werden auf der Grundlage repräsentativer Stichproben durchgeführt. Die entsprechenden Erhebungen finden im Bereich der Primarstufe in den Fächern Deutsch und Mathematik alle fünf Jahre, im Bereich der Sekundarstufe I alternierend in den Fächergruppen Deutsch, Englisch und Französisch einerseits sowie Mathematik, Biologie, Chemie und Physik andererseits alle drei Jahre statt. Französisch wird nur in denjenigen Ländern getestet, in denen eine ausreichend hohe Zahl von Schülerinnen und Schülern in der Sekundarstufe I Französisch als erste Fremdsprache lernt (nicht in Niedersachsen). Die Berichte werden jeweils ca. ein Jahr nach der Testung veröffentlicht.
Vom IQB-Ländervergleich zum IQB-Bildungstrend
Mit den Ländervergleichen, die das IQB in den Jahren 2009 (Sekundarstufe I: Deutsch, Englisch, Französisch), 2011 (Primarstufe: Deutsch, Mathematik) und 2012 (Sekundarstufe I: Mathematik, Biologie, Chemie und Physik) durchgeführt hat, konnte der erste Test-Zyklus abgeschlossen werden. Die seit 2015 durchgeführten Studien markieren den Beginn des zweiten Test-Zyklus. Durch das wiederholte Testen liefern die Studien wertvolle neue Informationen. Die Länder bekommen nicht nur Rückmeldung über das erreichte Kompetenzniveau der Schülerinnen und Schüler. Sie erhalten zusätzlich auch Informationen darüber, ob im Vergleich zur letzten Untersuchung hinsichtlich der erreichten Kompetenzstände Veränderungen aufgetreten sind (z. B. eine signifikante Verbesserung oder ggf. auch Verschlechterung). Die Studien des IQB werden deshalb seit dem Jahr 2015 als IQB-Bildungstrends bezeichnet.
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