Systemgestützte Verantwortungsübernahme von Schülerinnen und Schülern für das eigene Verhalten
(nur in Präsenz)
In der systematischen Entwicklung des pädagogischen Personals einer Schule hin zu einer gemeinsam gelebten Haltung sehen wir an der GS am Lerchenberg Wesendorf die Voraussetzung für einen lösungsorientierten Umgang mit schwierigen Verhaltensformen. Damit wurden Gelingensbedingungen für das Pilotprojekt “Klassenassistenz an der GS am Lerchenberg Wesendorf” geschaffen. Das Pilotprojekt startete mit dem Schuljahr 2019/2020.
In unserem Workshop sollen Erfahrungen aus 11 Jahren Unterrichtsentwicklung seit 2009, mit der wir notwendige Anforderungen an die inklusive Schule umgesetzt haben, kurz dargestellt werden. Schulische Inklusion verstehen wir dabei im ursprünglichen Sinne als Verpflichtung, gute (Lern-) Bedingungen für alle Schulkinder zu schaffen, also auch für solche mit Verhaltensschwierigkeiten.
Der Schwerpunkt des Workshops wird die praktische Beschäftigung mit unserer schuleigenen Sozialkonzeption in Anlehnung an den systemischen Ansatz der “Neuen Autorität” sein: Wir schauen im Alltag nicht weg, zeigen beharrlich Präsenz, nehmen das Kind für sein Verhalten in die Verantwortung und fordern Wiedergutmachung, wenn ein Schaden entstanden ist. Wir machen uns nicht mehr von der Bereitschaft und Fähigkeit von Erziehungsberechtigten zur Erziehung abhängig, sondern laden sie ein, sich an den schulischen Maßnahmen zu beteiligen. Dabei bleiben wir allen Beteiligten gegenüber wertschätzend und versuchen, eine gute Beziehung aufzubauen und diese zu halten. Im Kollegium beraten wir uns täglich und regelmäßig an Terminen für “Kollegiale Fallberatung”. Im Sinne dieser Konzeption sind besondere Verhaltensschwierigkeiten nicht mehr das belastende Problem der einzelnen Lehrkraft, sondern eine gemeinsame Herausforderung für das System Schule.
Referentinnen und Referent: Jörg Bratz, Anna Peschke, Christiane Piens