Tag 1: Mittwoch, 11.09.24
Tag 1, Workshop 1
Wirklichkeit und Wahrheit im Zeitalter der Digitalisierung
Generative Künstliche Intelligenz befeuert uralte philosophische Debatten: Was ist Wirklichkeit und was ist Wahrheit? Bilder, Filme, Texte und Musik können in hoher Geschwindigkeit automatisch generiert und verbreitet werden. Wenn Werkzeuge und Distributionskanäle demokratisiert sind, was bedeutet das für die Demokratie? Was können wir wissen? Wie ist um die Zukunft der Wahrheit bestellt? Diskutierend analysieren wir die aktuelle Situation und versuchen, Orientierungspunkte zu setzen.
Tag 1, Workshop 2
Künstliche Intelligenz in Schule und Klassenzimmer.
Ki dringt in alle Lebensbereiche der Gesellschaft vor. Auch Schule muss sich daher dieser neuen Technologie annehmen um Jugendliche gerecht auf Gesellschaft und Berufsleben vor zu bereiten. Hierfür werden in diesem Workshop einzelne Ansätze für Lehrkräfte gezeigt, um diese Thematik auf unterschiedlichen Ebenen erschließen und kritisch Diskutieren zu können.
Tag 1, Workshop 3
Autonomie trotz KI? Was KI (nicht) kann und was das für Schule und Unterricht bedeutet
Neben den beeindruckenden Vorteilen von KI-Systemen sind mit ihnen auch Gefahren unter anderem für unsere Autonomie verbunden. Ausgehend von konkreten Beispielen und grundlegenden Prinzipien werden wir uns zentralen Herausforderungen durch KI annähern, um gemeinsam Ansätze zu diskutieren, wie Schule und Unterricht mit diesen Herausforderungen umgehen sollen.
Tag 1, Workshop 4
Digitale Ethik: Kernanforderungen an eine vertrauensvolle KI
Digitale Ethik ist ein Teilgebiet der philosophischen Disziplin „Informationsethik“. Wo liegen moralische Grenzen in der Nutzung von KI? Kann eine KI überhaupt “vertrauensvoll” sein? In dem Workshop werden die Ethikleitlinien der Europäischen Kommission vorgestellt wie diskutiert. Welche Kernanforderungen gibt es an eine “vertrauensvolle KI”? Und wie kann digitale Ethik in der Unterrichtspraxis umgesetzt? Viele Fragen, die kontrovers und aus unterschiedlichen Standpunkten besprochen werden (sollen).
Tag 1, Workshop 5
„Frau Müller geiler Porno mit dir da auf Pornhub!“ – wie DeepFake Schule und Gesellschaft verändert
In einer Welt, in der die Grenzen zwischen Realität und Fiktion immer verschwommener werden, steht die Bildung vor neuen Herausforderungen. DeepFake-Technologie, die es ermöglicht, täuschend echte gefälschte Inhalte zu erstellen, hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir Informationen wahrnehmen und interpretieren, grundlegend zu verändern. In diesem Workshop werden wir uns eingehend mit den Auswirkungen von DeepFake-Technologie auf die Schule und die Gesellschaft befassen und Strategien entwickeln, um diesen Herausforderungen zu begegnen.
Tag 1, Workshop 6
Was macht für uns die Faszination bei der Nutzung von KI aus?
Lehrkräfte agieren als Menschen und nutzen KI-Werkzeuge in unterschiedlichen Lebens- und Arbeitskontexten. Welche Tätigkeiten ersetzen wir und warum? Welche Legitimation oder auch Grenzen geben wir uns selbst dafür? Welche Analogien sehen wir zu dem, was wir bei Schüler:innen befürchten oder beklagen?Welche Bewältigungsstrategien gibt es bei uns und welche können wir davon für unser professionelles Handeln nutzen?
Tag 1, Angebot am Abend
MADE TO MEASURE
Noch Lust auf mehr? MADE TO MEASURE ist eine Kreuzung aus Datenexperiment, Schauspiel, künstlerischer Recherche und journalistischer Investigation. Google, Facebook und Co kennen dich besser als dein Partner oder deine Familie? Über jeden von uns gibt es umfangreiche Datensätze bei den Tech-Unternehmen und damit wird unser Verhalten vorhersagbar? Das kann fatale Folgen haben. Denn die so genannten Micromoments, in denen Menschen maßgeschneiderte Werbung empfangen, sind oft Momente besonderer Verletzlichkeit, Unsicherheit oder Orientierungslosigkeit. Wie berechenbar sind wir also?
Tag 2: Donnerstag, 12.09.24
Tag 2, Workshop 1
KI, Privatheit und Datenschutz im Schulunterricht
Big Data und künstliche Intelligenz (KI) stellen eineneue Herausforderung für das traditionelle Verständnis von Privatsphäre und den Datenschutz dar. Denn diese Techniken werden dazu verwendet, anhand der anonymen Daten vieler Menschen Vorhersagen über Dritte zu treffen – etwa über Kaufkraft, Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung, ethnische Zugehörigkeit, den Verlauf einer Krankheit etc. Die Grundlage für solche Anwendungen „prädiktiver Analytik“ ist ein Vergleich von Verhaltensdaten (z.B. Nutzungs-, Tracking- oder Aktivitäts daten) des betreffenden Individuums mit den potenziell anonymisiert verarbeiteten Daten vieler Anderer anhand von Machine Learning Modellen oder einfacherer statistischer Verfahren. Der Workshop wird diese spezifischen Risken anhand von Beispielen erläutern. Wir werden kurz diskutieren, warum DSGVO und KI-Verordnung nicht ausreichen, um diesen Risiken begegnen. Im zweiten Teil soll sodann der Hauptfokus darauf liegen, wie die neuen Herausforderungen von Big Data und KI für Autonomie und Privatheit im Schulunterrichtdiskutiert werden können. Wie lassen sich diese Risiken mit dem Nutzungsverhalten sozialer Medien in Verbindung bringen und Schüler:innen für einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien sensibilisieren?
Tag 2, Workshop 2
“Du sagst mir, was du googlest, und ich sage dir, wer du bist.” Das Datenexperiment “Made To Measure” im Unterricht.
Ist es möglich allein anhand persönlicher Onlinedaten das Leben eines Menschen zu rekonstruieren, ohne diesem Menschen je begegnet zu sein? Diese Frage steht im Zentrum des Datenexperiments „Made to Measure“. Die Künstlergruppe Laokoon erschafft allein auf Grundlage von Google-Suchanfragen die digitale Doppelgängerin einer ihr unbekannten Person. Zusammen mit einer Schauspielerin und einer Datenanalystin erweckt Laokoon die in den Daten verborgenen Geschichten zum Leben. Das Ergebnis des crossmedialen Datenexperiments von Film und interaktiver Storytelling-Website ist verblüffend und beunruhigend zugleich. Die beiden Referenten dieses Workshops haben zu “Made to Measure” Online-Lernbausteine entwickelt, die ab Jahrgangsstufe 9 eingesetzt werden können. Dieses Angebot wird in dieser Session vorgestellt und kann erprobt werden.
Tag 2, Workshop 3
Mächtige Algorithmen und wo sie zu finden sind
Nachweislich können sich Algorithmen auf die mentale Gesundheit auswirken und unser Verhalten entscheidend beeinflussen, was besonders in der Nutzung sozialer Netzwerke deutlich wird. Was sollten Jugendliche und Erwachsene über die Funktion von Algorithmen wissen? Welche Algorithmen gibt es und wo wirken sie? Ausgehend von Forschungsergebnissen und konkreten Beispielen machen wir gemeinsam Pläne für eine aufgeklärte digitale Zukunft.
Tag 2, Workshop 4
Sollten wir „Vertraulichkeit“ in Schule unterrichten?
Ein scheuer Blick auf unsere durch Daten getriebene Lebenswelt im Kontext von Privatheit und Vertraulichkeit.
Hauke Tongers und Ekkehard Brüggemann schauen mit Ihnen in die Komplexität digitaler Vertraulichkeit und stellen eine Beziehung zwischen Daten und menschlichem Verhalten her. Nebenbei lernen Sie die größte Zeitmaschine der Menschheitsgeschichte kennen und reflektieren, warum Sie das Thema betrifft, obwohl sie ihre Daten doch schon so ausgiebig schützen. Am Ende steht die Frage, ob digitale Vertraulichkeit auch in der Schule unterrichtet werden sollte?
Tag 2, Workshop 5
Lars Martin Franke
Medienwelten und Herrschaftswelten
Medien transportieren stets Weltbilder und gesellschaftliche Ansichten, werden für gezielte Deutungszuschreibungen genutzt oder lassen Deutungen entstehen. In dieser Hinsicht zeigt sich oft auch ein Zusammenspiel von medialer Repräsentation und Macht bzw. Herrschaft. Medien wirken hier gemeinschaftlich sinnstiftend oder fragmentierend. Im Workshop soll eine gemeinsame Annäherung an die Frage erfolgen, ob eine historisch vergleichende Herangehensweise den Schüler:innen Verständnis über ihre gegenwärtige massenmediale bzw. Social Media Welt vermitteln kann und so einen Schritt in Richtung des Gedankens einer “redaktionellen Gesellschaft” (Pörksen) ermöglicht wird.
Tag 2, Workshop 6
Best Practice Selbstdatenschutz – Was habe ich zu verbergen und wie mache ich das?
Ausgehend von einem Überblick, was wir als Nutzende digitaler (Internet-) Dienste zu verbergen haben, werden Grundlagen des Selbstdatenschutzes vorgestellt: Wie lässt es sich möglichst sicher browsen, kommunizieren, Passwörter verwalten und vieles mehr? Dabei soll es auch darum gehen, welche Lösungsansätze im Spannungsfeld von Sicherheit und Nutzbarkeit bzw. Komfort realistisch sein können.