Eine fünftägige Klassenfahrt? Wer macht denn so was?
Na klar – die Klassen 4a und 4b mit ihren Klassenlehrerinnen Frau Huesmann und Frau Laumerich. Auch Frau Stahl und Frau Werner ließen sich nicht lange bitten und fuhren mit.
Bereits am Vortag traf man sich an der EKS, da die Familien Michael sich dankenswerterweise bereit erklärt hatten, das Gepäck mit einem Bulli zu transportieren.
Am Montag trafen wir uns um 9 Uhr am Bohmter Bahnhof.
Nach dem Einsammeln der Krankenversicherungskarten und Impfausweise und der Ausgabe der Käppis, die inzwischen alle mit einem selbst gestalteten Button versehen waren, ging es um 9.46 Uhr mit dem Zug in Richtung Bremen.
Im Zug war es schwierig Sitzplätze zu bekommen, doch die „Mitreisenden“ zeigten sich nahezu vollständig kinderfreundlich.
Interessante Gespräche mit älteren Menschen sorgten ebenso für eine kurzweilige Reisezeit wie das Verfolgen der Haltestellen.
Großes Lob erhielten wir Erwachsenen für das Verhalten „unserer“ Kinder.
Nach einem einstündigen Aufenthalt in Bremen ging es dann weiter Richtung Norddeich Mole.
Das „Betten beziehen“ trieb den Lehrkräften den Schweiß auf die Stirn, denn viele Kinder waren gar nicht geübt in dieser Tätigkeit. Fast alle brauchten Hilfe!
Umgebungserkundungen, Essen, Geld ausgeben durch das „Füttern“ der Automaten standen an.
Dienstag waren wir in der Seehundaufzuchtstation. Wir kennen nun den Unterschied zwischen Seehunden und Kegelrobben und wissen, wie viele kleine Heuler aufgezogen werden. Sogar eine Fütterung durften wir verfolgen.
In der Kerzenstube gestaltete jedes Kind eine Kerze.
Im Rätselirrgarten erwarteten uns optische Täuschungen und vorwiegend Fragen zum Thema „Elefanten“.
Zwischenzeitlich spielten wir auf dem Spielplatz und fuhren Floß um die Wette.
Am Abend konnten wir echt gut schlafen, denn Seeluft und so viele Aktivitäten machen müde.
Am Mittwoch sind wir nach dem Frühstück mit Wattführer Niko zu einer Muschelbank gewandert – Wattwürmer, Strandkrabben, Seesterne sowie Herz- und Miesmuscheln haben wir beobachtet und viel über das Wattenmeer gelernt.
Am Nachmittag gab es einen einstündigen Diavortrag über Norddeich, die Mole, die Fähren, Sturmfluten, Strandfunde… Langweilig? Keineswegs! Unser ostfriesisches Urgestein konnte so toll erzählen… Am Ende des Vortrags erhielt jeder eine Muschel für die Geldbörse, damit das Geld niemals ausgeht. Für einige kam die Muschel leider zu spät!
Abends ging es bei Windstärke 5 auf die Drachenwiese. 49 Kinder
und 5 Drachen – Streit vorprogrammiert? Falsch! Abwechseln war
selbstverständlich!
Donnerstagmorgen zunächst ein Schock! Zwei Kinder hatten Magenprobleme und die Fahrt mit der Frisia III nach Norderney stand an.
Nach einem Kamillentee und trockenen Brötchen stand fest, dass ein Erwachsener mit den Kranken in der Jugendherberge bleiben musste. Frau Huesmann übernahm die Krankenstation. Danke!
Auf Norderney sind wir zum Spielplatz am Weststrand gegangen. Dort gab es u. a. eine Seilbahn, ein Schiff und einen Kletterturm.
Am Meer konnten wir in Begleitung eines Erwachsenen Muscheln sammeln.
Auf der Insel gab es dank eines großzügigen Zuschusses unserer Geburtstagskinder Hamza und Mahmoud eine Kugel Eis für jedes Kind.
Mit FSJlern von den „Wattwelten“ sind wir zum Strand gegangen. Wir haben Muscheln gesammelt.
Die beiden sind mit Gummistiefeln und –hosen sowie einem Kescher in die Nordsee gegangen und haben Garnelen, Krabben und Schwimmquallen im Eimer an Land gebracht. Ein Kormoran wollte zeitgleich eine Scholle verspeisen, hatte dann aber doch Mitleid…
Im Labor mussten wir Muscheln bestimmen. Es gab Miesmuscheln, Austern, Herzmuscheln, Strandschnecken, Bohrmuscheln, Sandklaffmuscheln, Schwertmuscheln und Sägezähnchen.
Im Glaskasten lagen die „Überreste“ des Hummers Waldemar. Dieser häutet sich, wenn er wächst und wirft den Panzer und die Scheren ab.
Inzwischen ist er verstorben und Helge von der Insel Helgoland ist ersatzweise in das Wattenmeerhaus eingezogen.
Auf der Insel haben wir einige Kilometer zurückgelegt.
Um 16.45 Uhr sind wir mit der Frisia II zurück nach Norddeich gefahren.
Frau Huesmann hatte sich so gut um die Kranken gekümmert, dass es ihnen schon viel besser ging und sie sich schon wieder zu einer Partie Monopoly aufraffen konnten… Für die drei gab es kleine Mitbringsel von der Insel.
Nach dem Essen wurde aufgeräumt und die Koffer wurden gepackt.
Jeden Abend wurde übrigens gespielt, gemalt, gelesen, geschrieben und gesungen. Sogar eine selbst gestaltete Postkarte an die Familie wurde verfasst und abgeschickt.
Am Freitag haben wir nach dem Aufstehen unsere Betten abgezogen. Nach dem Frühstück haben wir die Zimmer gefegt und das Gepäck nach unten gebracht. Die Papas von Marlon und Leila holten es zum Glück auch wieder ab.
Dann sind wir zum Zug gegangen.
Bis Bremen war es total gemütlich. Wir hatten Sitzplätze und saßen alle in einem Abteil.
Ab Bremen mussten wir leider mit den HSV-Fans, die an die Bremer Brücke in Osnabrück wollten, reisen. Das war nicht so lustig.
Zum Glück sind wir vollzählig und wohlbehalten in Bohmte angekommen und der HSV hat anschließend die drei Punkte in Osnabrück gelassen.
Eine ereignisreiche Klassenfahrt, die sicher noch einige Zeit nachwirkt und das Gemeinschaftsgefühl noch weiter gestärkt hat, ging zu Ende.