In der Regenbogenschule wollen wir gemeinsam stark füreinander sein und Demokratie, mit und von Kindern, leben!

Daher setzen wir uns dafür ein, dass die Rechte der Kinder (UN-Kinderrechtskonvention, 1989) in unserer Schule anerkannt und umgesetzt werden. Wir setzen uns dafür ein, dass Solidarität, Kooperation, Gerechtigkeit und Demokratie gelernt werden. Demokratie verstehen wir als eine Haltung, die der Vielfalt des Lebens in unserer Gesellschaft gerecht wird. Konflikte werden angemessen ausgetragen und gemeinsam werden Lösungen gefunden, um sich zukünftig zu achten. Wir alle berücksichtigen die Interessen, Freuden, Bedürfnisse, Nöte, Schmerzen und Kummer von allen Kindern und allen Erwachsenen. Wir achten auf ihre Belange und den subjektiven Sinn ihres Verhaltens, damit alle Menschen wertschätzend angesprochen und behandelt werden. Die demokratische Mitwirkung stärkt das Selbstbewusstsein sowie die Selbstwirksamkeit der Schüler:innen.

Alle 14 Tage am Montag oder Freitag treffen sich der Schulsozialarbeiter und eine Lehrerin mit den Klassensprecher:innen sowie Interessierten der zweiten bis vierten Klassen zur Kinderkonferenz (KIKO). Diese KIKO wird in der Regel nach dem Model des Klassenrates durchgeführt. Die Kinder und beteiligten Erwachsenen können Themen vorschlagen, die dann von dem/der Vorsitzenden („Präsident:in“) für die Besprechung in eine Rangfolge gebracht und anschließend durch die Kinder besprochen und abgestimmt werden.

Das Ziel der KIKO ist es, dass Kinder lernen, ihre Interessen zu vertreten, eigene Kritik anbringen zu können und Verantwortung zu übernehmen. Zudem wird durch die Kinderkonferenz die Kooperation mit den Lehrkräften verstärkt und eine Vernetzung mit anderen Schulen auf Schüler:innenebene ermöglicht. Die Teilnehmenden der Konferenz unterstützen die Umsetzung wichtiger beschlossener Schulprojekte mit dem übergeordneten Gedanken, demokratisches Handeln innerhalb und außerhalb der Schule weiterzuentwickeln.

Auf Grundlage dieser gelebten Demokratie haben die Schüler:innen es erreicht, dass wir jährlich am Weltkindertag vor dem Rathaus Präsenz zeigen und anliegende Themen vortragen.

Ebenso tragen sie ihre Anliegen und Wünsche regelmäßig in den Dienstversammlungen der Lehrkräfte vor.

Als Schulsozialarbeiter habe ich unter anderem die Aufgabe, Partizipation und Demokratie zu fördern, da dadurch Schülerinnen und Schüler zur demokratischen Gestaltung der Gesellschaft beitragen können. Deshalb habe ich im Jahr 2013 an der Regenbogenschule die Kinderkonferenz und 2019 ein entsprechendes Format auf Landesebene initiiert. Auch auf regionaler Ebene sowie im Stadtgebiet nehmen die Schüler:innen an einem Austausch mit Vertreter:innen anderer Grundschulen teil. Seit 2016 ist unsere Schule alle zwei Jahre in Berlin eingeladen, um den Bundestag kennen zu lernen.

Bekir Bulut

Die Kinderkonferenz im Bundestag in Berlin

Am Montag, dem 22.05.2023 reiste eine Delegation der Kinderkonferenz unserer Schule zu einem Treffen mit dem Bundestags-Abgeordneten aus unserem Wahlkreis, Herrn Dr. Matthias Miersch, nach Berlin. Die 26 Teilnehmenden hatten sich mit Fragen auf das Treffen vorbereitet und wollten wissen, wie ein Politiker im Bundestag arbeitet. Besonders interessierte die Kinder, welche Auswirkungen die Entscheidungen in Berlin auf ihr Leben in Seelze haben und an welchen Stellen die Kommunalpolitik zuständig ist. Warum die Kinderrechte immer noch nicht im Grundgesetz verankert sind, war eine der drängendsten Fragen. Als Herr Dr. Miersch wissen wollte, was die Schülerinnen und Schüler verändern würden, wenn sie Bundeskanzler oder -kanzlerin wären, gab es vielfältige Antworten, die alle Bereiche der Politik streiften. So fand ein Austausch zu den Themen Mindestlohn, Klimakleber:innen, Plastikmüll in der Umwelt, Naturschutz, Rassismus, Wohnungsbau sowie Demokratie statt. Abschließend übergaben einzelne Kinder mit Herrn Bulut ein Schreiben zur Weiterleitung an die Bundestagspräsidentin, in dem die Durchführung einer bundesweiten Kinderkonferenz angeregt wird.

Ein Artikel zum Besuch ist hier abrufbar.

Die Sendung der Schulradio-AG “Demokratie zum Hören: Wenn ich Bundeskanzler:in wäre…” gibt es hier!