Brücken bauen und gemeinsam Horizonte erweitern

13 Schülerinnen des Jahrgangs 10 trafen vom 13.-17. November 2023 erneut mit ihren polnischen Partnerschülerinnen zu einem interkulturellen Austausch zusammen

Ein Erfahrungsbericht von Maira Nortmann:

Am Montag, dem 13. November 2023, begann unser Wiedersehen in der Bildungsstätte des Deutsch-Polnischen Jugendwerks (DPJW) Dom Pojednania i Spotkań im. św. Maksymiliana M. Kolbego (Maximilian Kolbe Haus) in Danzig. Nach 14-stündiger Fahrt im Reisebus kamen wir Harener*innen um 16 Uhr etwas erschöpft, aber voller Vorfreude auf die gemeinsamen Tage mit den Schüler*innen unserer Warschauer Partnerschule XLVIII Liceum Ogólnokształcące im. Edwarda Dembowskiego an. Nach der herzlichen Begrüßung und der Zimmerverteilung gab es zunächst ein warmes Essen, bevor wir um 17 Uhr mit Kennenlern- und Integrationsspielen in gemischten Gruppen starteten. Außerdem tauschten wir uns zu den Themen der Woche – „Geschichte“, „Solidarität“ und „Europa“ – aus. Eine Filmeinführung als Vorbereitung für den nächsten Tag vertiefte unser Verständnis vom Zweiten Weltkrieg. Der erste Tag wurde relativ früh mit einem Abendessen, gefolgt von einem gemeinsamen Spaziergang durch die Danziger Altstadt beschlossen.

Der Dienstag begann mit einem Warming-up und Sprachanimationen. Anschließend erkundeten wir die Altstadt im Rahmen einer Stadtrallye. Am Nachmittag gingen wir gemeinsam in das erst seit wenigen Jahren bestehende Museum des Zweiten Weltkrieges, wo wir uns in Gruppen die Ausstellung ansahen. Das Museum war für uns vor allem deswegen interessant, weil es einen Schwerpunkt auf das Erleben des Krieges aus der Perspektive der polnischen Zivilbevölkerung und ihren Widerstand gegen die deutschen Besatzer legt. Gemeinsame Aktivitäten in der Altstadt und ein deutsch-polnischer Abend mit typischen Süßigkeiten aus beiden Ländern rundeten diesen erkenntnisreichen Tag ab. Dabei konnten wir unseren polnischen Partner*innen mehrere zuhause vorbereitete Referate, u. a. über unsere Region und Schule, präsentieren.

Auch der Mittwoch begann wieder mit einem Warming-up und Sprachanimationen. Nach der Aufteilung in deutsch-polnische Gruppen hatten wir zunächst viel Spaß bei einem gemeinsamen Bowling. Die Mittagszeit verbrachten wir in der Altstadt, wo wir Dokumentations- und Fotoaufgaben durchführten. Nachmittags machten wir einen virtuellen Stadtspaziergang „auf den Spuren von Solidarność“. Anschließend vertieften wir unser Wissen über diese einzigartige Streik- und Freiheitsbewegung gegen die kommunistische Herrschaft, die 1980 in der Danziger Lenin-Werft ihren Anfang nahm und ganz Polen erfasste. Den restlichen Abend hatten wir zur freien Verfügung. Wir nutzten die Zeit für Gesellschaftsspiele und gemeinsame Aktivitäten in Kleingruppen in der Altstadt.

Der Donnerstagvormittag stand ganz im Zeichen historischer Biographieforschung. In gemischten Arbeitsgruppen erforschten wir arbeitsteilig die Lebensläufe und Perspektiven von Menschen, die durch verschiedene Ereignisse der deutschen und polnischen Zeitgeschichte geprägt wurden. Eine gemeinsame Präsentation und Auswertung der Ergebnisse rundete unsere Arbeit ab. Am Nachmittag ging es dann mit der S-Bahn nach Sopot, einem beliebtem Seebad, das an der Ostseeküste etwa 10 Kilometer nordöstlich von Danzig liegt. Leider war es für einen Strandspaziergang zu regnerisch, doch nutzten wir den Aufenthalt, um die zahlreichen Geschäfte und Cafés der Umgebung zu erkunden. Der Abend stand uns wieder zur freien Verfügung und wir verbrachten ihn mit Gesellschaftsspielen und Freizeit in der Stadt.

Am Freitag hieß es dann schon recht früh Zimmer aufräumen und sich auf die Rückreise vorbereiten. Eine Reflexion und Auswertung bildete den inhaltlichen Abschluss der Begegnung. Um 10 Uhr verabschiedeten wir uns schließlich voneinander, um mit Lunchpaketen versorgt die jeweilige Heimreise anzutreten. Für die Harener*innen ging es mit dem Reisebus zurück ins Emsland, während die polnischen Schüler*innen sich auf den Weg zum Danziger Bahnhof machten, wo sie den Schnellzug nach Warschau nahmen.

Die Woche war geprägt von intensiven Erfahrungen und Austauschen, der Vertiefung unserer Freundschaften und von unvergesslichen Erlebnissen in der schönen Stadt Danzig.

“Diashow” von Uta Möhlenkamp