Am Mittwoch, direkt nach den Herbstferien, machte sich unser Jahrgang auf den Weg nach Esterwegen, um dort die 2011 errichtete Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers zu besichtigen.
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden im Emsland 15 solcher Lager innerhalb von kurzer Zeit errichtet.
Nach unserer Ankunft wurde erst einmal ein kurzer Vortrag gehalten, der uns über den Ursprung des Lagers informierte und uns einen Einblick in den Lageralltag der Inhaftierten gewährte. Das Lager wurde 1933 errichtet und galt als Musterbeispiel des Staates für ein Barackenlager. Untergebracht wurden die Gefangenen in für 100 Leute ausgelegten Holzbaracken. Sie waren schlecht isoliert und überbelegt. Der Alltag der Gefangen war geprägt von Zwangsarbeit und Gewalt. Jeden Tag fuhren sie für 12 Stunden ins Moor, um es zu kultivieren. Durchnässt und erschöpft kamen sie dann spät in ihre Baracken zurück, wo sie dann noch zu Sport gezwungen wurden. Viele Gefangene beschrieben dieses Lager deshalb als die Hölle im Moor. Das bekannte Lied „Die Moorsoldaten“ entstand im nahe gelegenen Börgermoor.
Daraufhin konnten wir einen Blick in die Dauerausstellung der Gedenkstätte werfen, die vor allem persönliche Schicksale der Gefangenen zeigte.
Abschließend erhielten wir eine Führung über das Außengelände der Gedenkstätte.
Die Darstellung des ehemaligen Lagers war dabei für viele Schüler anders als erwartet. Es handelt sich hierbei nicht um eine historische Nachbildung der Tore und Baracken, sondern um eine von Architekten installierte Stahlinstallation , die die Gewaltherrschaft des Regimes symbolisieren soll. Auch wenn dieser Aspekt durch die Erläuterung klar wurde, war es dadurch für den Großteil der Schüler schwer vorstellbar.
Trotzdem hat uns dieser Besuch gezeigt, wie nahegelegen der Terror tatsächlich war und hat uns die Auswirkungen des Nationalsozialismus im Emsland gezeigt.
Celina Fischer