„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn auch sein Name vergessen ist.“

Erinnerung an die Pogromnacht am 9. November 1938 in Haren

Unmittelbar nach der Anordnung des Pogroms gegen die jüdische Bevölkerung im Deutschen Reich (seit März 1938 war auch Österreich Teil des Reichsgebiets) durch die nationalsozialistische Führung wurden am Abend des 9. November 1938 bei den Ausschreitungen alle Synagogen und jüdische Bethäuser in Brand gesetzt sowie jüdische Geschäfte durch die SA und SS zerstört und geplündert. Auch viele jüdische Friedhöfe sind dabei geschändet und verwüstet worden
Zehntausende Menschen wurden bei den Gewaltaktionen verhaftet und einige hundert getötet.
Die seit 1909 bestehende Harener Synagoge am Pascheberg wurde am 10. November 1938 zerstört und niedergebrannt und die jüdischen Mitbürger Harens z. T. schweren Misshandlungen und Schmähungen ausgesetzt. 
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Vorausgegangen war die Diskriminierung und Verfolgung jüdischer Menschen bereits kurz nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933. Vielen Juden wurde ihre wirtschaftliche Existenz genommen, jüdische Geschäfte wurden boykottiert und verschiedene Gesetze führten zur faktischen Entrechtung, Ausgrenzung und Enteignung jüdischer Bürger.

In Haren erinnern neben einem Gedenkstein auf dem ehemaligen Grundstück der jüdischen Gemeinde (heute steht hier die evangelisch-lutherische St. Johannis Kirche) befinden sich an drei Orten im Stadtgebiet 12 Stolpersteine, die an die Familien Sternberg, Frank und De Vries erinnern.

Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10 sowie eines Leistungskurses Geschichte im Jahrgang 13 des Gymnasiums Haren besuchten mit Ihren Lehrerinnen Laura Leggedör und Katrin Kleesiek-Herding die Gedenkorte in Haren und legten weiße Rosen nieder, während die Namen der Ermordeten laut gelesen wurden. Im Bewusstsein, dass mit der Pogromnacht alle Schranken gefallen waren und alle jüdischen Deutschen um ihr Leben fürchten mussten, zeigte sich auch für die SchülerInnen am Schicksal der Harener Juden, mit welcher Konsequenz und Brutalität die NS-Ideologie umgesetzt wurde.

K. Kleesiek-Herding