Schülergruppen am Gymnasiun Haren arbeiten mit am digitalen Gedächtnis der Arolsen Archives
Seit einigen Jahren gehört die regelmäßige Teilnahme an der Initiative #everynamecounts der Arolsen Archives zum Bestandteil der Arbeit der Fachgruppe Geschichte am Gymnasium Haren. Bei dieser Crowdsourcing-Initiative arbeiten Zehntausende Freiwillige weltweit gemeinsam und helfen mit, den Verfolgten des Nationalsozialismus ein digitales Denkmal zu errichten. In den Arolsen Archives lagern gegenwärtig Dokumente, die die Schicksale von 17,5 Millionen Menschen belegen. Sie sind bereits eingescannt. Um sie aber in dem Online-Archiv weltweit auffindbar und sichtbar zu machen, müssen die Informationen in eine Datenbank eingetragen werden.
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Mit dieser Möglichkeit des entdeckenden Lernens erinnern sich auch zukünftige Generationen an die Namen und Identitäten der Opfer der Nazidiktatur in Europa. Bei #everynamecounts können alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein Zeichen für Respekt, Vielfalt und Demokratie setzen. Denn die Gründe für Verfolgung, Ausgrenzung und Diskriminierung sind nicht Geschichte.
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Dabei sind die Challenges bei #everynamecounts sehr gut geeignet, um sich im Schulunterricht noch einmal vertiefend mit der nationalsozialistischen Verfolgung und Entrechtung zu beschäftigen und aktiv an der Erinnerungskultur mitzuwirken. Im Umgang mit Originaldokumenten zu den Opfern in den Konzentrationslagern vermittelt das Projekt Schülern und Schülerinnen methodische Kompetenzen und fördert so das forschend-entdeckende Lernen.
Die Auseinandersetzung mit den Dimensionen der NS-Verfolgung auf Grund der Sichtung, Erfassung und Bearbeitung der in der Regel akribisch geführten Häftlingskarten erschüttert. Ebenso lässt es die blanken Daten und Zahlen ein Stück weit greifbar werden. Damit ergibt sich automatisch eine Verbindung zu dem Menschen „hinter“ der Karteikarte. Über konkrete Hilfestellungen und Beispiele aus der Archivpraxis lassen sich beim Digitalisieren der Quellen in der Regel auch kleinere Schwierigkeiten klären, um dann motiviert weiterarbeiten zu können. Durchschnittlich lassen sich zwischen 4-6 Karten pro Schüler und Schülerin innerhalb einer Unterrichtsstunde bearbeiten. So kommen viele Transkripte zusammen. Bisher haben über 170.000 freiwillige Unterstützer und Unterstützerinnen geholfen. Mehr als sieben Millionen Dokumente konnten gemeinsam bearbeitet werden.
Probiert es aus und unterstützt die Arbeit der Arolsen Archives!
Weitere Informationen, z.B. auch zu dem Projekt #stolenmemories, finden sich auf der informativen Website des Archivs.
K. Kleesiek-Herding