Haren (eb) – „Das Messen hat eine erhebliche Bedeutung für die Naturwissenschaften und erfordert an vielen Stellen mathematische Kenntnisse und Fähigkeiten“, erläuterte jetzt Oberstudienrat Martin Sollert, der gemeinsam mit seinem Kollegen Oberstudienrat Josef Hoffmann einen entsprechenden Projekttag am Gymnasium Haren initiierte. Fünf Lernstationen hatten die Harener Pädagogen, die die Fächer Mathematik und Physik unterrichten, vorbereitet, wobei die 25 jungen Teilnehmer aus dem neunten Jahrgang größtenteils selbstständig die notwendigen mathematischen Grundlagen zu erarbeiten hatten, aber auch eine permanente Vernetzung von Theorie und Praxis erfuhren. So setzte man sich sowohl mit Messfehlern als auch mit der Problematik der Eichung auseinander, die eine hohe Aktualität besitzt, da im Mai dieses Jahres eine Neudefinition der Maßeinheiten Kilogramm, Ampere, Kelvin und Mol in Kraft tritt. Bei durchgeführten Messungen der Zeit wurde die verhältnismäßig große Ungenauigkeit einer selbst gebauten elektromechanischen Uhr im Vergleich zur „Königin aller Uhren“, der Cäsium-Atomuhr, herausgearbeitet. Bei der Messung verschiedener Lautstärken von Rasseln kam zudem eine Smartphone-App zum Einsatz, mit deren Hilfe die Schallstärke bestimmt werden konnte. Eine umfassende Information zur Arbeit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig, der zentralen Institution für das Mess- und Eichwesen in Deutschland, rundete das vielseitige Programm des fächerübergreifenden Projekttages ab, der den Schülern die Gelegenheit bot, außerhalb des sonst üblichen 45-Minuten-Taktes zu lernen und dabei wichtige Impulse für den Fachunterricht, aber auch für eine berufliche Orientierung zu erfahren.
Aus: Emsland-Kurier, Ausgabe 13.02.2019, S. 3