Heute, am 7. März 2025, wird Albrecht Weinberg 100 Jahre alt!
Im Namen der gesamten Schulgemeinschaft am Gymnasium Haren gratulieren wir ihm herzlich zum Geburtstag und wünschen von ganzem Herzen alles Gute, Gesundheit und Lebensfreude!
Albrecht Weinberg wurde am 7. März 1925 in Rhauderfehn, Ostfriesland, geboren. 1939 wurde er als Jugendlicher zur Zwangsarbeit verpflichtet und überlebte die Lager von Auschwitz, Mittelbau-Dora und Bergen-Belsen sowie drei Todesmärsche. Nach dem Verlust seiner Eltern und seines Bruders entschlossen sich Albrecht und seine Schwester Friedel, die ebenfalls den Holocaust überlebte, in die USA auszuwandern. In New York eröffnete Albrecht in den 1950er Jahren ein Fleischereigeschäft. Gemeinsam bauten sie sich ein neues Leben auf.
Als der gesundheitliche Zustand seiner Schwester Friedel sich verschlechterte, zogen sie 2012 nach Deutschland zurück und lebten im Altersheim. Dort trafen sie auf die Pflegerin Gerda Dänekas, die sich bis zu ihrem Ruhestand liebevoll um die beiden kümmerte. Nach dem Tod seiner Schwester Friedel begann Albrecht Weinberg, Gerda Dänekas von seinem Leben zu erzählen. Sie begleitet ihn seither als ständige Gefährtin und Freundin und unterstützt ihn bei seinem unermüdlichen Einsatz, seine Geschichte vor Schülern und Schülerinnen zu erzählen.
Letztes Jahr erschien sein Buch »Damit die Erinnerung nicht verblasst wie die Nummer auf meinem Arm«, welches er zusammen mit dem stern-Reporter Nicolas Büchse geschrieben hat.
Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 10, 12 und 13 hatten im letzten Jahr die einmalige Gelegenheit an zwei Begegnungen mit dem Zeitzeugen und Holocaust-Überlebenden Albrecht Weinberg im Gedenkort Ehemalige Jüdische Schule in Leer teilzunehmen. Albrecht hatte sich für seine Erzählung viel Zeit genommen und war jeweils über zwei Stunden lang mit unseren Schülern und Schülerinnen ins Gespräch gekommen. Eine zutiefst bewegende Begegnung, die alle Beteiligten nachhaltig geprägt hat. Die Lebenserzählung von Albrecht legte daher auch den Grundstein für die Ausgestaltung der Gedenkfeier an die Pogromnacht am 9. November 1938 in Haren. Wir sind dankbar, dass wir den Menschen Albrecht Weinberg kennenlernen durften und tragen sein Vermächtnis als Zweitzeugen weiter. Trotz des Grauens, das Albrecht in Nazi-Deutschland erfahren musste und die Erzählungen über die Unmenschlichkeit und Barbarei, blieben uns auch sein feiner Humor und seine verschmitzten Kommentare im Gedächtnis. Noch immer sprechen wir viel und intensiv über Albrecht und greifen immer wieder seine Lebensgeschichte im Geschichtsunterricht auf. Damit die Erinnerung an ihn nicht verblasst wie die Nummer auf seinem Arm.
Alle beteiligten Klassen und Kurse haben sehr individuelle und emotionale Geburtstagwünsche für Albrecht formuliert, die wir hier zu seinen Ehren gerne veröffentlichen.
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