Kleine Alltagshelden 2020

Das sind die Gewinner im mittleren Emsland

Matthias Engelken

Mit einer kleinen Feier wurden jetzt die „Kleinen Alltagshelden 2020“ geehrt. Allesamt eint eines: der Blick für Mitmenschen und die Umwelt.
„Ihr seid ein tolles Beispiel für gesellschaftliches Engagement in unserer Region“, sagte Landrat Marc-André Burgdorf. Zum siebten Mal hatten im Frühjahr der Landkreis, die Freiwilligenzentren und -agenturen im mittleren Emsland sowie die Meppener Tagespost in deren Verbreitungsgebiet, unterstützt von den Volksbanken- und Raiffeisenbanken im nördlichen Emsland, nach jungen Menschen gesucht, die sich im vergangenen Jahr in besonderer Weise für ihre Mitmenschen und der Umwelt hervorgetan hatten.
Erneut war die Suche erfolgreich. Von überall her hatte es Vorschläge gegeben, 13 Einzelpersonen und Gruppen wurden nun geehrt in der Großraumsporthalle in Geeste-Dalum. So etwa Schüler der Overbergschule Meppen und ebenso Schüler der Oberschule Haren, die in der Corona-Zeit sich Aktionen für ältere Menschen in Alten- und Pflegeheime überlegten. Zudem der Twister Tom Niemeyer, der mit seinem Vater Fensterkonzerte vor Pflegeheimen gab.
Besondere Preise erhielten Mara und Ole Janzen aus Schöninghsdorf, Hannes Fels aus Meppen sowie Nele und Phil Nehus aus Wesuwe. Sie alle hatten entlang der Wege und in den Wäldern in ihren Orten immer wieder den achtlos weggeworfenen Müll gesammelt.
„Ein wichtiger Beitrag für die Umwelt“, wie Frank Thiel als Sprecher der Kreisarbeitsgemeinschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken des nördlichen Emslandes fand. „Euer Engagement animiert andere dazu, auch diesen Unrat einzusammeln“, war er sich sicher.
Der Harener Lukas Deymann hatte im vergangenen Jahr zweimal sein Sparschwein geplündert und mit dem Geld der Harener Tafel Lebensmittel zur Verfügung gestellt. Ähnlich handelten Schüler des Gymnasiums Haren. Vanessa Lorenz und Julian Kathmann wurden dafür ausgezeichnet, während die Harener Hendrik und Simon Wobken fleißig Altkleider für die Aktion Pater Hagen sammelten.
Weil die Dalumer Marie, Sofie und Jonas Gügelmeyer im vergangenen Jahr mit einer Schnitzeljagd durchs Dorf für Abwechslung im Corona-Alltag für viele Kinder und Jugendliche im Ort gesorgt hatten, wurde sie ebenso mit einem Preis ausgezeichnet wie die Messdienergruppe Altarflitzer in Geeste.
Nicht zu vergessen der fünfjährige Arthur. Er kümmert sich liebevoll um seine Schwester Mia, die unter einer schweren kognitiven Behinderung und an Epilepsie leidet. „Arthur muss sich sehr zurücknehmen und tut dies in bewundernswerter Weise“, erklärte Meppens Bürgermeister Helmut Knurbein auf der Veranstaltung.
„Ihr alle hättet den ersten Preis verdient gehabt“, sagte dabei Christian Hüser vom Freiwilligenzentrum Meppen. Weil es aber nur einen geben konnte, hätte die Jury sich auf die Schülerin Sophia Rolfes aus Twist geeinigt. „Streitschlichter, Klassensprecher, Medienscout, Kassenwart der Schülerfirma und vieles mehr, eine große Bandbreite an Ehrenämtern“, wie Landrat Marc-André Burgdorf feststellt.
„Auch wenn euch euer Einsatz selbstverständlich vorkommt, so ist er es eben nicht“, sagt er. „Euer Einsatz sorgt dafür, dass auch andere mitmachen“, erläuterte der Landkreischef die Wichtigkeit der Veranstaltung.

aus: Meppener Tagespost, Ausgabe 06.07.2021, S. 15