Blühwiese statt Hundekot
„Toll, dass sich unsere ganze Mühe gelohnt hat“, sagt Emil (10). Der Schüler der Otfried-Preußler-Grundschule in der Birkenstraße ist begeistert, dass die Grünfläche vor seiner Schule seit Kurzem von einem Zaun umgeben ist – und das, obwohl die Stadt dieser Bitte zunächst eine Absage erteilt hatte. Schülerinnen und Schüler der Grundschule hatten sich seit dem Sommer dafür eingesetzt und sich mit ihrem Wunsch sogar in einem Brief an Oberbürgermeister Belit Onay gewandt. Auch auf einer Bezirksratsitzung hatten sie ihr Anliegen vorgestellt.
Das Problem: Die Grünfläche links vom Eingang der Schule wollten die Mädchen und Jungen zur Anpflanzung von Blumen, zum Gärtnern und Chillen nutzen – doch das ging nicht, denn viele Hundebesitzer ließen ihre Tiere dort ihr Geschäft verrichten. Dies wird nun durch den Zaun verhindert.
Wunsch nach „Wohlfühl-Ecke“
Und jetzt sprudeln die Kinder nur so vor Ideen, wie es weitergehen könnte auf der eingezäunten Grünfläche. „Eine Wohlfühl-Ecke zum Runterkommen“, wünscht sich Ben (10). „Wir haben nämlich nicht so viel Grün auf dem Pausenhof, und dort ist es immer ziemlich laut“, ergänzt seine Mitschülerin Anneke. „Schön wäre ein Bereich zum Chillen.“ Zusammen mit ihrer Freundin Nele präsentiert sie ein Modell für eine Sitzgelegenheit aus Paletten. Holz für die Paletten habe bereits ein Lehrer zugesagt. Den Stoff für die Kissen, so Nele, wolle man aus alten Jeanshosen schneidern.
Schüler haben viele Ideen
Tammo (9) träumt von einer Forscher-Ecke auf der Grünfläche. „Ich würde gern Insekten beobachten und in der Erde buddeln“, sagt er. Der neunjährige Niklas plant zusammen mit Mitschülern den Bau eines Insektenhotels.
Die ebenfalls neunjährige Lilli wünscht sich eine Kräuterspirale. Benni hätte gern Obstbäume und Sträucher auf dem Gelände und meint: „Dann könnten wir das Obst dort direkt ernten und bräuchten es nicht zu bezahlen.“ Auch der Aufbau von Weidentipis wird in Erwägung gezogen. „Wir haben zwei im Internet angesehen“, sagt ein Schüler.
Ein wichtiges Anliegen hat Jakob (9): „Wir müssen die Pflanzen ja auch bewässern, dazu brauchen wir einen Brunnen.“ Diese Idee unterstützen auch Schulleiterin Alexandra Vanin und Lehrerin Renate Loest-König, die das Projekt der Kinder begleiten. Dafür erhoffen sie sich weitere Unterstützung aus der Politik.
Aus der HAZ von Gabriele Gerner (18.01.2024)