Ein Vormittag ganz im Zeichen Europas

Interaktiver Planspiel-Workshop für Oberstufenschüler am Gymnasium Haren

Gut 30 Oberstufenschüler des Gymnasiums Haren nahmen an einem Vormittag das Thema „Europa“ unter die Lupe, indem sie an einem interaktiven Planspiel-Workshop anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020 teilnahmen. Durchgeführt wurde die Veranstaltung von der „Planpolitik GbR“ im Auftrag der Europäischen Kommission. Seitens der Schule zeigte sich für die Organisation Oberstudienrat Henning Pracht verantwortlich.

„Besonders in Krisenzeiten ist die Gefahr populistisch vorgetragener Schnelllösungen und das Streben nach Abspaltung deutlich spürbar“, begrüßte Studiendirektor Christian Rinné die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Doch gerade in diesen schwierigen Zeiten gelte es, zu kommunizieren, an einem Strang zu ziehen und für alle Beteiligten verträgliche Lösungen herbeizuführen. Einen entsprechenden institutionellen Rahmen biete unter anderem die Europäische Union, die trotz zum Teil unterschiedlicher Interessen der Mitgliedsstaaten in der Vergangenheit vieles erreicht habe, sagte Rinné, der in diesem Kontext auf die erfolgreiche Rezertifizierung des Gymnasiums Haren als Europaschule verwies.

Dass die Lösungs- und Entscheidungsfindung aber keineswegs einfach ist, davon konnten sich die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Planspiels überzeugen, das sich dem Politikfeld „Bildung“ widmete und offenbarte, dass bei unterschiedlichen Bildungssystemen der Mitgliedsstaaten – in Deutschland föderalismusbedingt gar der Bundesländer – viele Faktoren bedacht werden müssen, um zu einer von allen akzeptierten tragfähigen Lösung zu gelangen.

Im Vorfeld hatten sich die Oberstufenschüler dem Themenfeld „Europa“ in Form eines „Speed Datings“ und eines Quiz genähert und dabei die großen Errungenschaften der europäischen Integration, vor allem den jahrzehntelang andauernden Frieden und den EU-Binnenmarkt mit all seinen positiven Auswirkungen für den privaten Lebensbereich, herausgearbeitet.

Abschließend formulierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer drängende Anliegen der jungen Generation hinsichtlich der zukünftigen Ausrichtung der Europäischen Union. Diese Wünsche an die politisch Verantwortlichen sollen schließlich an die EU-Bildungsminister weitergereicht werden, die Mitte September 2020 anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in Osnabrück zu einem Treffen zusammenkommen.

C. Rinné