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Deutsch I

Deutschausbildung  am Studienseminar Hannover I

Das Unterrichtsfach Deutsch leistet einen wesentlichen Beitrag zur literarischen, sprachlichen und medialen Bildung von Schülerinnen und Schülern. Deutschunterricht bietet Lernenden in einem umfassenden Lern- und Bildungsprozess die Möglichkeit, Literatur, Sprache und mediale Produkte als gestaltete und gestaltbare Mittel der Selbst- und Welterfassung, der Interaktion und der Reflexion zu erfahren und sich verfügbar zu machen.

Ein kommunikations- und kompetenzorientierter Deutschunterricht ermöglicht pragmatische und ästhetische Lernprozesse im Umgang mit Texten und  Sprache. Vor  diesem Hintergrund kann im rezeptiven,kognitiv – analytischen und kreativ – produktiven Umgang mit Literatur, Sprache und Medien eine identitätsfördernde Aneignung z.B. durch Fremdverstehen und Perspektivenwechsel stattfinden.

„Der Deutschunterricht fordert die Rezeption und Wertschätzung künstlerischer Produktion und erweitert die ästhetische Urteilsbildung, Genuss und Gestaltungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler“, so heißt es in den Bildungsstandards für das Abitur (2012). Dieses Ziel mit ihrer Person ausfüllend, nehmen aus unserer Sicht künftige Deutschlehrerinnen und – lehrer selbst eine interessierte, begeisterte Haltung für Kultur im umfassenden Sinne ein und sind bereit, sich den kulturellen Herausforderungen der Gegenwart, in Kenntnis ihres Gewordenseins, in einem lebenslangen Bildungsprozess zu stellen.

Zu einem sprachkompetenzfördernden Deutschunterricht gehört es, selbst sprachliche (Stil-)Sicherheit im Umgang mit Schülerinnen und Schülern zu zeigen, sensibilisiert die Deutschlehrerin oder der Deutschlehrer doch für Sprache und Sprachgebrauch in Wort und Schrift und fördert einen analytischen wie kreativen, sprachterminologisch zunehmend bewussteren Ausdruck: Sprache ist also Medium wie Reflexionsgegenstand des Deutschunterrichtes.

Schreib- und Sprechprozesse gilt es, motivierend zu initiieren, sie didaktisch sinnvoll zu begleiten und Schülerinnen und Schüler zu adressaten- und situationsorientiertem Schreiben und Sprechen zu befähigen.

Wir als Ausbilderinnen im Fach Deutsch verstehen uns als Lernbegleiterinnen, beratende Expertinnen, Moderatorinnen, Regisseurinnen, stellen didaktisches und methodisches  Wissen und Erfahrung, einen Pool von Anregungen und Arrangements  zur Verfügung. Der Erfolg des Ausbildungsprozesses ist jedoch ganz wesentlich durch das eigenverantwortliche Planen und Handeln der Referendarinnen und Referendare bestimmt. Nach dem abgeschlossenen Hochschulstudium, das Fachwissen vermittelt hat, stellt die eher praxisorientierte Phase der Ausbildung völlig neue Anforderungen. Einen neuen Blick auf altbekannte Stoffe zu werfen, das breite Spektrum curricularer Vorgaben auf die jeweilige Lerngruppe zu reduzieren und lebendig werden zu lassen, dies ist eine Kunst für sich.  Sie benötigt Zeit zum Werden. Sie benötigt neben Raum zur Erprobung auch Raum für Irrtümer und für Revision.  In Teilen müssen Referendarinnen und Referendare wahrscheinlich weiterhin fachlich – inhaltliche, aber auch didaktisch-methodische Lücken schließen. So eröffnet sich z.B. ein neues Feld von unbekannten Schultexten und didaktischer Perspektivierung. Dieser Prozess verwandelt nicht selten das anfängliche Gefühl der bewussten Kompetenz in ein schmerzhaftes Gefühl der bewussten und verunsichernden Inkompetenz. Eine solche Wahrnehmung ist oft prägend für die erste Zeit des Referendariats, in der wir beginnen, die individuellen Potentiale der Referendarinnen und Referendare im gemeinsamen Dialog zu entfalten. Wir sehen uns als Begleiterinnen auf dem Weg zu einer neuen bewussten Kompetenzwahrnehmung, der über die kritische Analyse von Geplantem und Beobachteten hin zu gelungener Unterrichtsplanung und –durchführung führt.  In den Beratungen zu den Unterrichtsbesuchen, im Fachseminar, in gemeinsamer Unterrichtsplanung  und in gelegentlichen Workshops, auch in Kooperation mit Theaterpädagogik und Multimediazentrum, wird das breite Spektrum des Deutschunterrichtes, vom integrativen  Grammatikunterricht,  Textanalyse und Interpretation  bis zum Szenischen Spiel und den ästhetischen Zugängen zum Filmtext,  entfaltet und verfügbar gemacht.

Dr. Sabine Georg – Finkeldey                                            Christine Eichenberg

 

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