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Fachseminar Englisch

Die Ausbildung im Fach ENGLISCH am StS Hannover II (Gym) wird betreut von:

Celia Ball (StD’), Fachleiterin im Fach EN
Jana Schulz (OStR’), Ausbilderin im Fach EN 
Termin der regelmäßigen Fachsitzungen:
montags, ungeradzahlige Kalenderwochen, 15:30 Uhr bis 17:30 Uhr


“There are more things in heaven and earth, Horatio,
than are dreamt of in your philosophy.” Hamlet (1.5.167-8)

Fachdidaktische Ausbildung im Fach Englisch

Die Globalisierung mit ihren politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklungen und Herausforderungen stellt hohe Anforderungen an das Fremdsprachenlernen. Demzufolge muss de schulische Erwerb vor allem auf der Erweiterung interkultureller kommunikativer Kompetenz liegen, die Lernende dazu befähigt, fremdsprachliche Äußerungen vor dem Hintergrund der eigenen kulturellen Identität wahrzunehmen, zu bewerten und zu reflektieren. ICC gilt hier als eine der zentralen Voraussetzungen, um Schüler:innen kommunikativ handlungsfähig zu machen und ihnen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. In einem zusammenwachsenden Europa und wegen der Zuwanderung von Menschen aus verschiedenen Sprach – und Kulturkreisen kommt dem Erwerb der englischen Sprache insbesondere mit Blick auf Fremdverstehen, Weltoffenheit, Empathie und einem friedvollen Zusammenleben besondere Bedeutung zu.
Vor diesem Hintergrund verfolgt das Fachseminar Englisch das Ziel, Referendar:innen bei der Vermittlung und Förderung in den im Kerncurriculum ausgeführten Kompetenzbereichen des Faches systematisch zu schulen (insbesondere funktionale kommunikative Kompetenz, ICC und Methodenkompetenz), um auf fachdidaktischer Ebene Sicherheit zu erlangen und die Schüler:innen fremdsprachlich handlungsfähig zu machen. Der Schwerpunkt der theoretischen und praktischen Ausbildung liegt hierbei auf einem problem- und schülerorientierten Umgang mit Lerngegenständen.

Individuelle Ausbildung

Am Ende der 18-monatigen Ausbildungszeit steht ein/e Englischlehrer:in, der/die über ein sicheres Gespür für didaktische Zusammenhänge mit Bezug zur jeweiligen Lerngruppe, ein ausreichendes fachspezifisches Methodenrepertoire und einen sicheren Umgang mit Arbeitstechniken und konstruktiven Einsatz der eigenen Lehrerpersönlichkeit verfügt. Insbesondere soll er/sie willens und in der Lage sein, im Zusammenhang mit der Vermittlung fremdsprachlicher Kompetenzen, Schüler:innen auf ihrem Weg vom Kind zu einer eigenverantwortlichen und selbstständigen Persönlichkeit zu begleiten. Dabei sollte er/sie ein sicheres Gespür für den Übergang von einem vorerst stärker gelenkten Unterricht in den ersten Jahren bis zu einer selbstgesteuerten Organisation von Lernprozessen am Ende der Gymnasialzeit entwickeln. Diese Selbststeuerung sollte der/die Referendar:in auch an sich selbst erfahren, weshalb eine kritische Reflexion des eigenen Tuns und eine eigenständige Formulierung von Entwicklungsaufgaben einen besonderen Stellenwert in der individuellen Ausbildung besitzen.
Die genannten Aufgaben sind so vielschichtig, dass ein Beginn der Ausbildung in Klasse 5 oder 6, in denen die fachlichen Anforderungen noch überschaubar bleiben, sinnvoll erscheint. Daher ist jede/r Auszubildende angehalten, möglichst rasch zu Beginn der Ausbildung Lerngruppen in den Jahrgängen 5/6 zu begleiten, um dort die ersten Unterrichtsversuche durchführen zu können. In diesen Unterrichtsstunden vermitteln die Referendar:innen grundlegendes Vokabular bzw. elementare Grammatik in einem situativen Kontext. In Bezug auf die didaktische Struktur geht es hierbei um eine sinnvolle Phasierung mit einem motivierenden Einstieg, einer Einführung des neuen Vokabulars/der neuen Grammatik in einer möglichst authentischen Kommunikationssituation (Dialog, „Action Story“, usw.), Übungsphasen, gegebenenfalls Bewusstmachung und einer Anwendung in anderen Situationen
als Transfer. In Bezug auf Arbeitstechniken geht es in erster Linie um den Einsatz der eigenen Lehrerpersönlichkeit in handlungsorientierten Spielsituationen, aber auch um einen sinnvollen Einsatz von Medien, einer adäquaten Interaktion mit der Lerngruppe, einer transparenten Gestaltung von Gelenkstellen und insgesamt um eine sinnvolle Balance zwischen Planung und Durchführung von Unterricht.
Diese Techniken können in der zweiten Phase der Ausbildung in den höheren Klassen im Sekundarbereich I intensiviert und weiterentwickelt werden. Hier geht es nicht nur um einen Ausbau des Methodenrepertoires, sondern vor allem um indirekte Lenkung der Lerngruppe, Inszenierung von Redeanlässen, deren indirekte Steuerung durch verbale oder non-verbale Impulse, erste Erfahrungen mit Gesprächsführung und eine Öffnung der Planung im Hinblick auf die Bandbreite antizipierter Schüleräußerungen.
In der dritten Phase der individuellen Ausbildung soll vor allem die Technik der Gesprächsführung bei anspruchsvollen Unterrichtsinhalten in fortgeschrittenen Lerngruppen weiterentwickelt werden. Dabei sollen die Referendar:innen in der Lage sein, verschiedene Gedankengänge in den Schüler:innenäußerungen nach einem Impuls zu antizipieren, indirekt zu lenken und gemeinsam mit den Lernenden auf Plateaus zu bündeln, von denen aus dann gemeinsam weitergearbeitet wird. Entsprechend geht es vor allem im Literaturunterricht um eine Interpretation, die nicht nur textimmanent sein, sondern sich an gängigen Methoden der Literaturkritik (historisch, psychoanalytisch, soziologisch) orientieren kann. Dies gibt den Lernenden Methoden an die Hand, mit denen sie sich einem Text leichter nähern und ihn letztendlich auch auf ihre eigene Lebenswelt übertragen können. Insbesondere im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung mit Shakespeare in den Kursen auf erhöhtem Niveau, aber auch bei der Behandlung von Dramen im Allgemeinen, können die Referendar:innen handlungsorientierte Methoden kennen und nutzen lernen. Dabei wird der in der ersten Phase der individuellen Ausbildung entwickelte Einsatz der eigenen Lehrerpersönlichkeit mit Techniken der Gesprächsführung und Moderation verknüpft.
Zu jedem Zeitpunkt der individuellen Ausbildung sollte den Auszubildenden transparent sein, welche Funktion die neu erlernten Fertigkeiten sowohl für Prüfungsstunden als auch für den Alltagsunterricht haben. In allen drei Ausbildungsphasen ist es wichtig, dass die Referendar:innen ihren eigenen Unterricht ständig kritisch betrachten, selbstständig nach Alternativen und Verbesserungsmöglichkeiten suchen, um zukünftig flexibel auf Äußerungen der Schüler:innen reagieren zu können.

Ausbildung im Fachseminar

Die Seminarsitzungen unterstützen und erweitern die individuelle Ausbildung, indem über fremdsprachenspezifische Unterrichtsprozesse auf Grundlage eigener Erfahrungen und fachdidaktischer Literatur reflektiert wird. Hier findet auch ein Nachdenken über eine angemessene fachspezifische Anwendung von Methoden, mit deren Hilfe Schüler:innen selbständiges Lernen erlernen, statt.
Da die Fachsitzungen derart organisiert sind, dass Auszubildenden aller Ausbildungsphasen gemeinsam an den Seminarsitzungen teilnehmen, erscheint es wenig sinnvoll, die Inhalte der Seminarsitzungen den oben beschriebenen Phasen der individuellen Ausbildung anzupassen. Die Inhalte der Seminarsitzungen sollen vielmehr zyklisch gestaltet werden, so dass die relevanten Inhalte des Englischunterrichts immer wieder in Verbindung mit einem sich weiterentwickelnden persönlichen Erwartungshorizont der Referendar:innen behandelt werden. Auf diese Weise profitieren neu beginnende Referendar:innen von erfahreneren Kolleg:innen; eine Arbeitsweise, die durchaus auch im späteren Schulalltag nützlich sein kann.

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