In den Schuljahren 2020/21/22 bieten wir unseren Schülerinnen und Schülern eine ganz besondere Art der Förderung an.
Ermöglicht durch die Unterstützung der SkibS- Stiftung und in Zusammenarbeit mit dem Reit- und Therapiezentrum Bewig dürfen alle Klassen mehrmals im Schuljahr einen Vormittag auf dem Reiterhof verbringen.
Hier trainieren sie im Umgang mit Pferden und weiteren Tieren Fähigkeiten wie Einfühlungsvermögen, Rücksichtnahme und respektvolle Zusammenarbeit. Als Klasse haben sie ein schönes, verbindendes Erlebnis, das positive Erinnerungen und Gefühle schafft.
Unsere Schüler begrüßen die Tiere und sprechen sie liebevoll an, nehmen Körperkontakt auf und achten auf die Antwort der Tiere. Die Pferde, Esel und Hunde gehen wertfrei und zugewandt in Kontakt mit den Kindern. Diese können sie streicheln und umarmen, müssen aber genau auf die Grenzen der Tiere achtgeben und sich auch mal zurücknehmen. Sie lernen, „ihr“ Tier bestimmt und sorgsam zu betreuen, ohne ihm Angst zu machen oder es zu verletzen. Gemeinsam überwinden sie Hindernisse und führen sich gegenseitig bei Ausritten. Der Eine oder die Andere müssen Mut aufbringen, um ein Pferd zu führen, eigene Grenzen erspüren und ihre Gefühle äußern.
Der Umgang mit Tieren und der Aufenthalt in der Natur haben wissenschaftlich erwiesen eine beruhigende und heilende Wirkung für Körper und Psyche. Dieses passiert ganz nebenbei und kann langfristig helfen, erschütternde und belastende Erfahrungen besser zu verarbeiten.
Das Projekt wird von den KlassenlehrerInnen und der Schulsozialpädagogin sowie den Fachkräften des Reit-und Therapiezentrums begleitet. Es findet ein regelmäßiger Austausch zur Qualitätssicherung statt. Das Projekt findet unter Beachtung der jeweils geltenden Hygienevorschriften statt.
Wir danken der Stiftung „SKIBS- Unsere Kinder in Braunschweig“ für die Förderung des Projektes, dem Förderverein der Astrid-Lindgren-Schule für die Unterstützung und dem Reit-und Therapiezentrum Bewig wie immer für die gute Zusammenarbeit.
Was bedeutet Resilienz und warum möchten wir diese bei unseren Schülern und Schülerinnen stärken?
Der Begriff Resilienz beschreibt eine Kombination von Eigenschaften und Fähigkeiten, die es einem Menschen ermöglichen, schwierige Lebensumstände, Krisen und traumatische Ereignisse zu bewältigen, ohne längerfristig psychischen Schaden davonzutragen. Man könnte den Begriff auch mit „psychischer Widerstandskraft“ umschreiben.
Zu den wichtigsten resilienzförderlichen Eigenschaften und Fähigkeiten gehören u.a.
– die Kenntnis und reale Einschätzung der eigenen Möglichkeiten, Grenzen und Bedürfnisse
– die Akzeptanz , dass unangenehme Gefühle und herausfordernde Situationen zum Leben
dazu gehören und ausgehalten werden können
– die Fähigkeit, Bindung zu anderen als wohltuend zu empfinden, aktiv aufzubauen und sich
bei anderen Unterstützung und Halt zu suchen,
– Vertrauen in die eigenen Problemlösefähigkeiten zu haben und Verantwortung für sich und
sein Handeln zu übernehmen,
– das Gefühl, als Persönlichkeit gesehen, angenommen und wertgeschätzt zu werden sowie
eine wohlwollende und wertschätzende Sicht auf sich selbst,
– eine hoffnungsvolle und positive Perspektive auf das eigene Leben und die eigene Zukunft.
Viele unserer SchülerInnen wachsen aus den unterschiedlichsten Gründen in schwierigen Verhältnissen auf, müssen mit Misserfolgserfahrungen umgehen und sehen sich mit (Zukunfts-) ängsten konfrontiert. Gleichzeitig fehlen ihnen oft wichtige Fähigkeiten und Ressourcen, um mit diesen Belastungen umzugehen oder auch die Begriffe, um ihren Kummer zu benennen.
Indem wir durch die schulische Förderung der o.g. Eigenschaften die Resilienz unserer Schüler stärken, unterstützen wir ihre Eltern und Erziehungsberechtigten darin, sie mit dem Handwerkszeug auszurüsten, um sich ein gesundes, stabiles und selbstbestimmtes Leben aufzubauen.