Leseunterricht in den Grundschulen in Deutschland
Im Folgenden stellen wir Ihnen ausgewählte Ergebnisse zum Leseunterricht in den Grundschulen in Deutschland vor. Die Ausführungen beziehen sich auf die Angaben aus dem Lehrkräfte- und dem Schülerfragebogen sowie auf den Kompetenztest der Internationalen Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) 2021. Den theoretischen Rahmen der Untersuchung bilden dabei die Basisdimensionen der Unterrichtsqualität (Klassenführung, kognitive Aktivierung und konstruktive Unterstützung).
Abbildung 1: Leseunterricht in den Grundschulen in Deutschland (Quelle: Schilcher et al. 2023, eigene Darstellung)
Schlussfolgerungen und Weiterarbeit mit den Daten
Die Autorinnen und Autoren kommen zu dem Schluss, dass die negativen Leistungsentwicklungen von Grundschülerinnen und Grundschülern – welche bereits durch den IQB-Bildungstrend 2021 aufgedeckt und nun durch IGLU 2021 bestätigt wurden – eine stärkere Fokussierung der Lesekompetenz notwendig machen. Ebenso sei eine evidenzbasierte Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte in den Bereichen Diagnostik, Förderung und Differenzierung erforderlich. Ein fortlaufendes datengestütztes Bildungsmonitoring biete zudem ein großes Potenzial für eine nachhaltige und evidenzbasierte Gestaltung von Unterricht, sofern Lehrkräfte daraus Rückschlüsse auf die Effektivität ihres eigenen Unterrichts ziehen könnten. Es gehe insbesondere darum, die eigentlichen Ursachen für mangelnde Lesekompetenz zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. “In Kombination mit gezielten Fort- und Weiterbildungsangeboten könnte dies zu einer grundlegenden Veränderung des Leseunterrichts in Deutschland beitragen” (Schilcher et al. 2023, S. 191).
Quelle
Schilcher, A., Glondys, M., Wild, J. (2023). Kapitel 8. Leseunterricht in den Grundschulen in Deutschland. In N. McElvany, R. Lorenz, A. Frey, F. Goldhammer, A. Schilcher, T. C. Stubbe (Hrsg.), IGLU 2021. Lesekompetenz von Grundschulkindern im internationalen Vergleich und im Trend über 20 Jahre. Münster: Waxmann, S. 179-196.