Klassenassistenz

Unsere Grundschule war fünf Jahre lang Projektschule für das Modell  “Klassenassistenz”.  Mit dem Ende des Schuljahres 2023/24 endete leider auch das Modellprojekt, das zwar erwiesenermaßen sehr erfolgreich (Buch Modellprojekt Klassenassistenz) war, dennoch aber nicht verlängert wurde. 

Einige Informationen zu dem Modellprojekt:

Im Modellprojekt „Klassenassistenz“ gehört zu jeder Grundschulklasse neben der Lehrkraft eine weitere Person, die die Klasse über den Schulvormittag begleitet und jedes Kind bei Bedarf unterstützt: die Klassenassistenz. Weil jedem Kind geholfen wird, wird kein Kind stigmatisiert. Dies ist ein Beitrag zum besseren Verständnis von Vielfalt und Diversität.

Da die Klassenassistenz ‘immer’ da ist, wird sie schnell zur Vertrauensperson, die die Kinder auch um Unterstützung bei Konflikten oder anderen Schwierigkeiten bitten.

Im Team mit den Lehrkräften der Klasse bringt sie in die Bewertung von Situationen und in die Beurteilung von Kindern einen anderen, oft hilfreichen Blickwinkel hinein. 

Was ist der Unterschied zwischen einer Klassenassistenz und einer Schulbegleitung? Welche Aufgaben übernehmen Klassenassistenzkräfte? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie in unseren selbst produzierten Filmen. Diese befinden sich (neben vielen weiteren Beiträgen zu zu unserer Schule) im Bereich “Presse” und hier: 

Aufgaben einer Klassenassistenz

Unterschied Klassenassistenz – Schulbegleitung

 

Auszug aus unserem Schulprogramm zum Thema Klassenassistenz: 

Aus dem inklusiven Grundverständnis der Grundschule am Lerchenberg heraus, dass kein Kind integriert wird, sondern alle zusammen die bunte Vielfalt der Schule ausmachen, ergibt sich auch, dass die traditionelle, individuell auf einzelne Kinder bezogene Schulbegleitung überwunden wird. So hat sich die Schule der Zukunftsaufgabe „Klassenassistenz“ für ein inklusives Bildungssystem gestellt. Unterstützt durch eine wissenschaftliche Begleitung wurden zusammen mit dem Landkreis, der Schulaufsicht und den Trägern auf der Grundlage der Empfehlungen des Deutschen Vereins „Von der Schulbegleitung zur Klassenassistenz“ die Rahmenbedingungen für das Projekt „Klassenassistenz“ erarbeitet, evaluiert und optimiert.

Schon nach den ersten Jahren ergaben sich durch die Einführung der Klassenassistenzen positive Auswirkungen auf das Lernen sowie auf das Schulklima:

  • Das Projekt hat seine Ziele im Hinblick auf den Unterricht voll erreicht. Die Lehrkräfte und Klassenassistenzen können allen Kindern mit ihren jeweiligen Bedürfnissen besser gerecht werden. Dadurch gibt es weniger Unterbrechungen im Unterricht und mehr Ruhe beim Lernen.
  • Im Rahmen einer Online-Befragung Ende 2020 erklärten fast alle Schüler*innen, dass sie es gut finden, dass mehrere Erwachsene in den Klassen sind und dass sie dadurch besser lernen können.
  • Das Projekt wirkt sich positiv auf das Engagement der Lehrkräfte aus und ihre Überzeugung, bei den Schüler*innen durch ihr Handeln etwas bewirken zu können, nimmt zu.
  • Die Klassenassistenzen profitieren für ihre Tätigkeit sehr von dem Projekt. Sie sind außerordentlich zufrieden mit der Zusammenarbeit mit den Lehrkräften. Sie fühlen sich weniger belastet und sind, verglichen mit anderen pädagogischen Mitarbeitern, stärker überzeugt, über Handlungsstrategien zu verfügen, mit denen sie bei den Schuler*innen etwas bewirken können.

Vom Projekt „Klassenassistenz“ profitieren alle Kinder, weil sich alle angesprochen fühlen und bei Bedarf Unterstützung bekommen. Gleichzeitig verbessert sich die Zusammenarbeit aller Teams; Lehrkräfteausfälle und Vertretungsunterricht sind unproblematisch zu regeln, da mit den Klassenassistent*innen kontinuierliche Bezugspersonen zusätzlich zur Verfügung stehen, wenn Vertretungskräfte die Kinder einer Klasse noch nicht gut kennen.

 

Hier finden Sie den Bericht über die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts
„Klassenassistenz“ an der Grundschule Wesendorf von 2019-2023 zum Download