Schon im Vorfeld machten sich die Kinder über die Zimmerbelegung große Gedanken. Komme ich mit meinem besten Freund auf ein Zimmer? Schlafe ich im Hochbett oben oder unten?
Sehr aufgeregt und voller Vorfreude nahmen die Kinder der vierten Klassen dann am Montagmorgen in den Reisebussen ihre Plätze ein. Eine Woche voller Abenteuer und neuer Erfahrungen wartete auf sie.
Die Kinder der 4b haben sich für das Reitprojekt entschieden. Die Kinder wurden paarweise einem zu ihnen passendem Pferd oder Pony zugewiesen, um das sie sich in dieser Woche kümmern mussten. Das bedeute nicht nur jeden Tag auf dem Rücken der Pferde reiten zu dürfen, sondern auch sich um die Tiere zu kümmern. Das Fell musste gestriegelt und die Mähne gebürstet werden. Zunächst begegneten einige Kindern den Tieren noch mit etwas Angst. Diese löste sich jedoch zunehmend auf und wandelte sich Stück für Stück in Respekt und Zutrauen. Am letzten Tag des Projekts unternahm die Reitgruppe einen Ausritt, der sie einmal um und durch den Park der Jugendherberge führte.
Die Klassen 4a und 4b blieben dem Reitgelände des Schlosses meist fern, da sie sich im Vorfeld für das Abenteuerprojekt entschieden haben. Beim Bogenschießen auf Strohscheiben und Luftballons zeigten sie ihre Zielgenauigkeit, die mit jedem Pfeil etwas besser wurde, sodass man im Laufe des Projekts immer häufiger einen Ballon knallen hörte. Jeder Treffer wurde mit einem kräftigen Applaus und Jubel durch die Mitschülerinnen und Mitschüler honoriert. Auch wenn der Spaß im Vordergrund stand, war im Umgang mit der „Waffe“ eine Eigenschaft der Kinder besonders wichtig: Verantwortung. Der Umgang mit Pfeil und Bogen war an klare Regeln gebunden, die von den Kindern die Verantwortung für Menschen um sie herum, für sich selbst und für das Material verlangte.
Beim dem Projekt Floßbau kam es auf die Teamfähigkeit an. Nur gemeinsam konnte der Rahmen verschraubt und die Holzplanken verzurrt werden. Nur gemeinsam konnte das Floß zu Wasser gelassen werden. Und nur gemeinsam konnte das Floß gesteuert werden, um am Ende einen Schatz zu im Dickicht des Ufers zu finden.
Ein Höhepunkt der Fahrt war sicherlich die Disko im Schlosskeller, für die sich die Kinder in schimmernde Glitzeroutfits, lässige Hemden oder einfach ihr Lieblingskleidungsstück warfen. Es wurde allein und gemeinsam gesungen und getanzt. Zwischenzeitlich schlängelte sich eine meterlange Polonaise durch den Schlosskeller.
Neben dem Hauptprogramm der Klassen gab es immer wieder freie Zeit, um auf dem Gelände zu spielen, den Streichelzoo zu besuchen oder den Geldbeutel am Schlosskiosk zu erleichtern.
Außerdem musste nicht nur beim Pizza backen und beim Grillen ordentlich mitgeholfen werden. Auch beim Küchendienst und beim Tisch decken und abräumen wurde kräftig angepackt.
Von der ereignisreichen Woche kamen die vierten Klassen am Freitagvormittag erschöpft, aber glücklich und beseelt mit dem Reisebus wieder an der Grundschule Calberlah an.
P. Budau